Anne Kunze

„Menschen, die im Schatten stehen, eine Stimme geben“

"Wir sind am Menschen orientiert." Das ist das Motto des prominentesten Hotels in Deutschland. Die Rede ist vom Hotel Adlon in Berlin. Doch ganz so geachtet werden zumindest die Angestellten dort nicht. Und genau darüber schrieben Anne KUNZE und drei weitere Autoren der Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrem Artikel „Die Lohnlüge“.

Es geht um Angestellte, die Angst vor ihrer Arbeit haben. Oder Schmerztabletten schlucken. Oder Amphetamine. „Alles, was aufputscht“, um ihren Arbeitstag zu durchstehen. Kurz: Menschen, die unter ihrer Arbeitstätigkeit zu leiden haben.

Diesen Menschen gibt Anne KUNZE eine Stimme. Für sie ist es wichtig, „hinter die Kulissen zu schauen. Immer und überall“. Wo andere wegsehen, knüpft Anne KUNZE an und recherchiert. Denn sie möchte mit ihren Texten auf die Schattenseiten der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft aufmerksam machen.

Um solche systemischen Missstände und Ausbeutungsverhältnisse geht es auch in dieser Reportage „Die Lohnlüge“. Im Vordergrund stand hierbei die Situation eines ehemaligen Kochs des Adlons: „ein großer, starker Mann“. Auch er litt unter den schlechten Arbeitsbedingungen. In einer durchschnittlichen Arbeitswoche mit fünf Tagen kam der junge Koch auf 50 bis 60 Stunden“, so DIE ZEIT.  Für gerade einmal sieben Euro die Stunde. Ein Jahr lang hielt er dem Druck stand: Viele und lange Überstunden, 14 Stunden am Tag stehen und zusätzliche Dienste am Wochenende. "Du gehst morgens hin und weißt nicht, wann du abends wieder rauskommst", sagt der ehemalige Koch.

Die Jury des Herbert- Riehl- Heise- Preises prämierte eine weitere Reportage, „Die Schlachtordnung“, als „eindringlichen, unter die Haut gehenden Journalismus“. Und genau dies trifft auch auf ihre gegenwärtige Reportage „Die Lohnlüge“ zu. Ein Thema, das die Menschen bewegt und das Anne KUNZE gern thematisiert. Denn ihre Interessen liegen bei den Menschen, dem Schreiben und der Recherche.

Ob in Hamburg, Berlin, Rom oder Mexiko- Stadt: Anne KUNZE hat schon viele Menschen kennen gelernt und macht sie zum Mittelpunkt ihrer Recherchen und Reportagen. Eine Tätigkeit, die viele Umstände verbessern kann. Und von großer Leidenschaft für den Journalismus zeugt. 

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: