Barbara BOLLWAHN

„Journalismus ist wichtig, weil es wichtig ist, genau hinzuschauen, Situationen und auch Missstände zu beschreiben, Fragen zu stellen und zu beantworten.“

Am Anfang ihrer beruflichen Karriere sorgt Barbara BOLLWAHN als Dolmetscherin allerdings nur dafür, dass sich zwei Parteien überhaupt miteinander verständigen können. Sie wächst in der DDR auf und absolviert in Sachsen ihr Abitur. Nach dem Schulabschluss beginnt sie 1984 Englisch und Spanisch an der damaligen Karl Marx Universität in Leipzig zu studieren und will sich beruflich möglichst weit von dem Thema Politik entfernen. Aufgrund der sehr eingeschränkten Presse in der DDR interessiert sie der Journalismus vorerst nicht. 1986 schließt sie dann das Studium erfolgreich ab und arbeitet von da an freiberuflich als Dolmetscherin für Spanisch.

Nach dem Mauerfall dolmetscht sie unter anderem für spanische Journalisten und entdeckt dabei ihr Interesse für den Journalismus. Dabei gefällt ihr besonders das Beobachten und Erzählen von Geschichten. Sie versucht als Quereinsteigerin ihr Glück: Ein paar Monate arbeitet sie als Redaktionsassistentin beim Berliner Tagesspiegel und beginnt dann 1991 bei der taz, die tagezeitung. Dort beginnt sie ebenfalls in der Assistenz, wird später aber Redakteurin und schließlich Reporterin und Kolumnistin. Seit 2007 ist sie als Journalistin selbstständig.


Ihre eigene Fassungslosigkeit über den fraglichen Vorgang motivierte sie, sich der Geschichte von Noel MARTIN anzunehmen. Ihre Recherchen spielten für den Verlauf der Geschichte aus Mahlow eine besonders wichtige Rolle: Erst dadurch und die Veröffentlichung in der taz lösten  die Festnahme und später die Verurteilung der Täter aus. Dafür erhielt sie 1996 einen „Wächterpreis der Tagespresse“


Und wie sieht sie ihren Job heute?

„Ich arbeite bis heute journalistisch, weil es eine Tätigkeit ist, die nie langweilig wird. Es sind immer neue Geschichten, neue Themen, neue Personen.“

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: