Detlef SCHMALENBERG

"Eine Katastrophe und kein Schuldiger. Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs, für den niemand nur ansatzweise eine Verantwortung übernehmen wollte, ist ein dankbares Thema für Enthüllungen. Baupfusch, Betrügereien, gestohlene Eisenbügel und gefälschte Protokolle: Neben der Suche nach Fakten und Informanten hat es mich am meisten gereizt, die zum Teil hoch komplizierte Materie für den Leser verständlich zu machen."

Detlef SCHMALENBERG, Jahrgang 1961, hat zunächst einmal Betriebswirtschaftslehre studiert - um den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Aber der Journalismus war stärker, weil interessanter und anziehender. Bereits vor seinem BWL-Diplom schreibt SCHMALENBERG nebenher für die Illustrierte sternDIE ZEIT, taz - die tageszeitung, für das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt sowie die Nachrichtenagentur ddp. Inzwischen hat er zudem ein Buch über Werbeartikel und einen Comic über Köln veröffentlicht.

Beim Kölner Stadt-Anzeiger fing SCHMALENBERG 1993 an, zunächst in den Bereichen Kommunalpolitik, Gericht und Polizei. Nach 1997 dann als Reporter der Seite Drei im überregionalen Teil. Unter anderem veröffentlichte er dort während des Kosovo-Krieges Reportagen aus Mazedonien und Albanien. 2001 bis 2005 dann ein Intermezzo beim stern in der NRW-Redaktion. Als die verkleinert wird und SCHMALENBERG aus familiären Gründen nicht umziehen wollte, ging er zurück zum Kölner Stadtanzeiger.

Mit dem Thema "Stadtarchiveinsturz" hat er bereits im September 2010 für ein Feature einen "Theodor-Wolff-Preis" erhalten. Jetzt wird er für das gleiche Thema mit dem "Wächterpreis der Tagespresse" geehrt.

"Warum Journalismus wichtig ist? Das ist eine große Frage, auf die es eine Menge kluger Antworten gibt. Beispielsweise die Aufgabe, die „Mächtigen“ zu kontrollieren. Für mich jedoch spielen diese hehren Ansprüche nur eine untergeordnete Rolle. Ich mache das in erster Linie, weil es mir Spaß macht. Nicht um die Welt zu verbessern."