Frank THONICKE

Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Kassel

Seine Kollegen bezeichnen ihn als jemanden, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Er strahlt stets Ruhe und Gelassenheit aus. Als absoluter Gemütsmensch holt er sich seine Ausgeglichenheit bei seiner Frau Martina und seinen Kindern Jan und Hannah; gemeinsam wohnen sie im Zentrum von Kassel.
Auch beim Wassersport kann er gut abschalten. Er geht gerne Schwimmen und tourt mit seinem Motorboot. Weiterhin ist Frank THONICKE begeisterter Fußballfan, vor allem, wenn seine Favoriten KSV Hessen Kassel oder Bayern München spielen. THONICKE wurde 1955 in Berlin geboren und studierte an der Freien Universität Berlin Publizistik, Politologie und Germanistik. Der Berufseinstieg erfolgte schneller, als erwartet. Nach einem Praktikum bei Konkret in Hamburg, bekam er ein Angebot von der Berliner Zeitung Der Abend, das seinem Studium im 8. Semester ein jähes Ende bereitete. Erste Veröffentlichung: Eine Glosse über den Hundekot auf Berlins Straßen.

Für ihn hat der Journalist eine vielschichtige Rolle: Miss-Stände und Skandale sollen aufgedeckt werden, aber

"ich sehe mich auch als Anwalt der Leser, als einer, der sich auch freut, wenn er konkret helfen konnte. Der vielleicht Türen geöffnet hat, dass es künftig besser geht. Ich sehe mich aber auch durchaus als Unterhalter, der etwas macht, das den Leser erfreut. Es ist auch schön, wenn Anrufe kommen: ‚Die Geschichte fand ich klasse, habe ich gerne gelesen’. Und: Nicht zuletzt ist Journalist auch einfach ein Beruf, mit dem man Geld verdient.“

Sein Beruf bringt es mit sich, dass auch in der Freizeit der Journalist in ihm arbeitet. „Als ich mal Urlaub auf Mallorca machte, konnte ich es nicht lassen, zum Halbruder von Ex-Kanzler SCHRÖDER zu fahren, der auf der Insel als U-Boot-Fahrer arbeitete.“

Zum Thema „Wächterpreis“ verriet er, dass ihn die Auszeichnung stolz mache, dass er sie aber auch als Preis für sein „Gesamtwerk“ in rund 30 Jahren Journalismus sehe. In dieser Zeit hat er Geschichten recherchiert und geschrieben, die für ihn wegen persönlicher Folgen (Prozesse, Klagen) noch brenzliger waren als die prämierte. Beispielsweise hatte er die Geschichte eines Kasseler Immobilienkaufmanns aufgedeckt, der in Subventionsbetrügereien verwickelt war. „Die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit dem Mann füllen bei uns ganze Aktenordner.“ Auch aufgrund einer Recherche zum Thema „BSE-Krise“ stand die Redaktion bereits vor dem Kasseler Landgericht.

Der „Wächterpreis“ werte natürlich das persönliche Ansehen und auch das der HNA auf, doch konkrete Veränderungen sind vorerst nicht zu erwarten.

(dko, bes)

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: