Roland Kirbach

 Das Foto zeigt den Autor rechts: bei einer Tiefenrecherche ganz unten in der Asse


Auf den Grund geht Roland KIRBACH, Jahrgang 1955, den Dingen, die er anfasst und beschreibt, schon seit seiner Mitarbeit bei der Schülerzeitung Sperrmüll in Plochingen (Kreis Esslingen in Baden-Württemberg). Weshalb er danach auch gleich ein Studium an der Kölner Journalistenschule und parallel dazu an der Uni Köln Volkswirtschaftslehre studierte. Und er schrieb auch gleich für mehrere Blätter wie den Vorwärts oder DIE ZEIT, für das DGB-Blatt Welt der Arbeit, die Schweizer Weltwoche. Und er machte Rundfunkmagazinsendungen beim WDR, SWF, SDR, vorzugsweise über 

  •  soziale und sozialpolitische Themen
  • Arbeitswelt
  • Gift(e) in der Umwelt
  • Fragen der Demokratie. Dazu gehört auch das Thema "Cross Border Leasing"  

1984 zog KIRBACH in den 'Pott', nach Essen. Dort blieb er lange, konnte sich sogar als NRW-Korrespondent der ZEIT der 'Residenzpflicht' in der Landeshauptstadt entziehen. Denn "im Ruhrgebiet war alles immer etwas lauter, härter, radikaler als im Schwabenland oder im Rhein-Main-Gebiet", sagt KIRBACH. "Viele soziale Entwicklungen zeigten sich zuerst und stärker im Ruhrgebiet."
In diesen 16 Jahren entstanden aus seinen ZEIT-Reportagen auch mehrere Reportagenbücher. Das Buch "Revier" (siehe Bild) wurde gar wegen seines schwarzen Einbands von den offiziellen Ruhrgebiets-Institutionen wegen "Imageschädigung" ignoriert. 

Seit 2000 arbeitet KIRBACH im Ressort ZEIT-Dossier, von 2005 bis 2008 als stellvertretender Ressortleiter. Was ist ihm bei dieser Arbeit wichtig?

"Redlichkeit erachte ich für wichtig, d.h. Recherchenergebnisse offenlegen und nichts Wesentliches weglassen. Der Leser soll das Erkenntnisinteresse des Autors erkennen können und sich vom dargebotenen Material selbst ein Bild machen und entscheiden können, ob er dem Autor folgen will oder nicht. 
Unabhängigkeit ist mir ebenfalls wichtig. D.h. man sollte zu allen Beteiligten einer Recherche Distanz wahren, auch bei Sympathie oder Nähe, die während einer Recherche entstehen können. Rollenvermischung ist immer problematisch. Unabhängigkeit ist auch im Umgang mit Pressesprechern und PR-Strategen gefragt, deren Zahl sich vervielfacht hat und deren Ziel es ist, dem Journalisten einen bestimmten Blick auf ein Thema schmackhaft zu machen. Ferner ist mir Relevanz wichtig. Ich möchte mit einem Thema meist etwas Grundsätzliches aufzeigen, einen gesellschaftlichen Bereich in den Blick nehmen und, wenn es gelingt, einige Erkenntnisse darüber vermitteln."