Udo MEIXNER

Der Nordbayerische Kurier erhält den 3. Wächterpreis 2003

„Weil gerade kein anderer da war!“ So lautet Udo MEIXNERS Antwort auf die Frage, warum er den Schulbuchskandal in Auerbach aufgedeckt hat. Natürlich lacht er dabei, aber kurz darauf erklärt er, dass es in der Tat nur Zufall war: MEIXNER betreute zur Zeit des Schulbuchskandals das Ressort Auerbach. Seine geographische Zuständigkeit also hat ihm die Geschichte beschert.

 

Udo MEIXNER, geboren 1969, hat den klassischen Weg eines Journalisten beschritten: nach seinem Abitur absolvierte er von 1990 bis 1992 ein zweijähriges Volontariat beim Nordbayrischen KURIER. „Dass ich Journalist werde, war mir einfach klar. Etwas anderes stand gar nicht zur Wahl“. Der Mangel an Alternativen trieb MEIXNER direkt in die Arme der Redaktion. Dort wurde er nach seiner Volontariatszeit übernommen. Seit März 2004 arbeitet MEIXNER in der Hauptredaktion Bayreuth. Er ist für „alles außer Sport“ zuständig, wie er sagt.

Außergewöhnliche und so abwechslungsreiche Themen wie nur möglich möchte Udo MEIXNER auch nach Erhalt des Wächterpreises recherchieren. Am Wichtigsten ist es für ihn, die Objektivität bei einer Geschichte zu wahren. Namen und bestehende Verhältnisse sind für ihn nicht von Bedeutung bei der Aufdeckung von Ungesetzlichkeiten und Vertuschungen.

MEIXNERS private Interessen gelten vor allem der Musik. „Aber nur dem passiven Teil“. So geht er gerne auf Konzerte und Festivals. Die Liebe zur Musik hat sich schon früh in seiner Schulzeit entwickelt. Damals erstellte er zusammen mit einem Schulkollegen das Musikfanmagazin „Seconds To Nowhere“, in dem MEIXNER Berichte und Interviews von Bands veröffentlichte. In einer kleinen Druckerei ging das Magazin in Auftrag und wurde dann in der Musikszene verteilt. „Nur in einer kleinen Auflage natürlich“, sagt MEIXNER bescheiden. Überhaupt ist er sehr bescheiden, scheint es.

So stellt er immer wieder klar, dass der Wächterpreis nicht ihm, sondern der gesamten Pegnitzer Lokalredaktion verliehen wurde. Seinen Kollegen hat MEIXNER zu verdanken, dass die Geschichte rund um den Schulbuchskandal überhaupt entstehen konnte. Die Redaktion (Stefan BRAND, Klaus TRENZ, Klaus ALTMANN-DANGELAT, Andrea WITTMANN, Gabi SCHNETTER, Ralf MÜNCH) hat ihm immer den Rücken frei gehalten und MEIXNER alltägliche Aufgaben, die er durch den zusätzlichen zeitlichen Aufwand nicht mehr bewältigen konnte, übernommen. Aus einem Anruf aufgebrachter Eltern, die lediglich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen wollten, ist nach und nach ein Skandal entstanden: „Es konnte ja keiner ahnen, dass sich sogar der Vatikan am Ende mit Auerbach beschäftigt“, so MEIXNER. Trotzdem ist er der Sache nachgegangen. Und das mit großem Erfolg.


E-mail: meixner[at]kurier.tmt[dot]de

 

(MM)

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: