Im Gespräch mit Inge HANNEMANN

Die Whistleblowerin Inge HANNEMANN berichtet im Interview über das HARTZ IV-System, den Sanktionen und erzählt die Hintergründe ihrer eigenen Geschichte: in vier Video-Interviews.

 

HANNEMANN erzählt ihre Geschichte von Anfang an. Sie berichtet, womit sie sich in ihrem ersten Blog befasst hat und wie die Verwaltung ihres Jobcenters darauf reagierte. Als Reaktion ihres Arbeitgebers auf den  zweiten kritischen Blog wird sie „vollkontrolliert“ und aufgefordert, diesen Blog aufzugeben. Als Reaktion darauf verfasst die Hartz IV-Rebellin einen Brandbrief, der für eine Solidaritätswelle sorgt. Auf ihrem Arbeitsplatz wird HANNEMANN seitdem sowohl von der Geschäftsleitung, wie auch von den Arbeitskollegen gemobbt:

 

Inge HANNEMANN stellt das heutige Verhältnis zu ihren ehemaligen Kollegen aus dem Jobcenter in Altona dar, spricht rückblickend über ihre Berufserfahrungen vor ihrem Umzug in die Hansestadt und beschreibt die Unterschiede zwischen den beiden Jobcentern: Freiburg und Hamburg. Anschließend erläutert sie die Veränderungen seit der Agenda 2010 und geht besonders auf die Sanktionen ein, beschreibt die verschiedenen Sanktionsstufen und erzählt, warum sie selber Sanktionen zurückgezogen oder bewusst erst gar nicht angeordnet hat:

 

Die Hartz IV-Kritikerin, in den Medien t.w. auch als "Hartz IV-Rebellin" benannt, spricht über die Auswirkungen der Geschichte auf ihr Privatleben. Sie werde von Menschen auf den Straßen wiedererkannt und erhält teilweise Zustimmung, aber auch Ablehnung mit dem, was sie tut. Außerdem zieht die Hartz-IV Kritikerin ein kleines Resümee daraus, was sie bis jetzt erreicht hat, beispielsweise dass die Mitarbeiter in den Jobcentern vorsichtiger hantieren und die Erwerbslosen die sogenannten Eingliederungsvereinbarungen selbstständig kündigen. Auch nimmt HANNEMANN zu der viel diskutierten Frage Stellung, dass sie weiterhin ihr volles Gehalt erhält, obwohl sie vom Dienst freigestellt ist:

 

Inge HANNEMANN redet über ihre Zukunftspläne im Bereich „Hartz IV“, was sie dort noch anstrebt und spricht unter anderem auch über einen prekären Fall, den sie schon bei der Politik angefragt hat. Hierbei wurde eine Erwerbslose vom Jobcenter zum Psychologischen Dienst statt zum ärztlichen Dienst verwiesen. Zuletzt gibt HANNEMANN ihre Meinung darüber wieder, wie der Prozess gegen sie enden wird. Dabei werden ihr 44 Fälle vorgeworfen, in denen sie - angeblich ohne Angabe von Gründen - eine Sanktion zurückgezogen hat: