Süddeutschen Zeitung 2014/2015, 28.02.2015

von Bastian OBERMAYER, Uwe RITZER

ADAC stellt Strafanzeige

München – Die jüngste Affäre beim ADAC wird zum Fall für den Staatsanwalt. Der Automobilclub selbst hat gegen einen seiner Topmanager und dessen Mitarbeiterin Strafanzeige gestellt. Die beiden stehen im Verdacht, jahrelang in die eigenen Taschen gewirtschaftet zu haben. Der Geschäftsführer einer ADAC-Tochterfirma und seine Kollegin wurden vor einer Woche vom Dienst freigestellt, nachdem die interne Revision zahlreiches Belastungsmaterial gefunden hatte. Eine endgültige Bewertung der Vorgänge stünde noch aus, so ein ADAC-Sprecher. Auch sei unklar, wie groß der finanzielle Schaden ist. Die beiden Beschuldigten stehen unter anderem im Verdacht, Waren auf Rechnung des ADAC eingekauft und für sich verwendet zu haben. Dass der ADAC über die interne Ermittlung hinaus am Freitag auch die Staatsanwaltschaft einschaltete, sei eine Frage der Glaubwürdigkeit, so der zuständige Geschäftsführer Mahbod Asgari. Schließlich verspricht der seit den Manipulationen bei der Autowahl „Gelber Engel“ kriselnde ADAC mehr Transparenz. „Dazu gehört, dass individuelles Fehlverhalten im ADAC keine Chance hat und geahndet wird“, betonte Asgari. Verstöße werde man „weder akzeptieren, noch bleiben sie folgenlos“.