Trierischer Volksfreund, 25.10.2008

von Christiane WOLFF

HWK - Chefs kehren nicht zurück

Der Vorstand der Trierer Handwerkskammer will die Arbeitsverträge mit Hans-Hermann Kocks und Josef Adams auflösen. Kocks, Hauptgeschäftsführer der Kammer, und Adams, sein Stellvertreter, wurden Anfang Oktober beurlaubt, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen beide Ermittlungsverfahren eingeleitet hatte. 

„Wir können uns nicht vorstellen, dass Hans-Hermann Kocks und Josef Adams an die Kammer zurückkehren werden“, sagte HWK-Präsident Rudi Müller gestern. Gegen den Hauptgeschäftsführer der Kammer und seinen Stellvertreter hatte die Staatsanwaltschaft im September Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts auf Subventionsbetrug eingeleitet. Anfang Oktober wurden beide vom Kammer-Vorstand beurlaubt.

Jetzt hat die HWK ein Anwaltsbüro beauftragt, zu prüfen, wann und wie die Arbeitsverträge von Kocks und Adams aufgelöst werden können. Ursache dafür sei die „sehr schwierige Situation“, in der sich die Kammer befinde. „Neue Erkenntnisse über Inhalte und Ergebnisse der staatsanwaltlichen Untersuchungen haben wir nicht“, betonte HWK-Präsident Müller.

Trotzdem müsse – unabhängig vom Stand der Ermittlungen – eine deutliche Zäsur gesetzt werden. Einstimmig habe der HWK-Vorstand daher beschlossen, einen neuen Hauptgeschäftsführer einzusetzen. „Wir können uns keine Hängepartie leisten, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Wir müssen handlungsfähig bleiben und bei der Handwerkerschaft weiterhin voll akzeptiert werden“, begründete Müller diesen Schritt.
Wer der Neue an der Kammerspitze sein wird, steht noch nicht fest, sicher ist allerdings, dass er nicht aus Trierer Kammer-Kreisen rekrutiert wird. Erste Gespräche – zum Beispiel mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks – seien bereits geführt worden. „Wir hoffen, dass der Interims-Leiter zum 1. Januar seine Arbeit aufnehmen kann“, erklärte Müller.