Die Vorgänge bei der Handwerkskammer Trier im Überblick

Erst alles abstreiten - dann zugeben. Und wenn's nicht mehr anders geht, dann (erst) ändern

Die Affäre könnte aus einem Lehrbuch stammen, wenn sie nicht real wäre. Sie ist ein 'Klassiker':

  • ein (scheinbar) bodenständiger "Hauptgeschäftsführer", der seit 30 Jahren den Ton angibt und keine Widerworte mag
  • der sich das ihm ergebene Umfeld schafft (Stellvertreter, willfährige Gefolgsleute in zentralen Positionen)
  • und sich deshalb gefeit vor jeglicher Kritik betrachtet.

Dass sich die lokale Tageszeitung dennoch erdreistet, über Ungereimtheiten in einer seiner ihm unterstehenden Institutionen, dem Umweltzentrum der Trierer Handwerkskammer zu berichten, erzürnt den kleinen Monarchen, der immerhin ein Reich von fast 7.000 Handwerksbetrieben aufzubieten hat. 

Er setzt die Journalistin unter Druck - mit (scheinbar) sachlichen Argumenten. Sein Stellvertreter macht das mit dem Hinweis auf seine weinende Tochter: die traut sich ob der Anschuldigungen gegen ihren Vater nicht mehr in die Schule.

Die Journalistin und die Zeitung bleiben auf Kurs: sie decken die Missstände schonunglos auf, ohne Rücksicht auf Namen und öffentliches Image der Betroffenen. Die Journalistin erinnert sich: So liefen die Recherchen. Die Veröffentlichungen über die Luftgeschäfte und die Subventionsbetrügereien finden Sie unter Die Berichte der engagierten Tageszeitung.

Der Hauptgeschäftsführer muss schlussendlich gehen - er fällt tief: Hausverbot und Kündigung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Subventionsbetrug. Er war in das Geschehen offenbar involviert, wähnte sich aber in dem Glauben, dass sein Verhalten unantastbar wäre. Unantastbar ist hierzulande aber nur die Menschenwürde, nicht kriminelles Verhalten. 

Wer in dieser 'klassischen' Geschichte namentlich eine Rolle spielt, lässt sich nachlesen unter ABC der Akteure.