"Berger-Wild": kleine Unternehmensgeschichte einer bayerischen Gammelfleischfirma

1995

Ein Wildfleischtransport der Firma Berger-Wild GmbH mit Sitz in Passau wird am Grenzübergang Weidhausen (Bayern) wegen erhöhter Transporttemperatur zurückgewiesen. Die Ware stammt aus Tschechien.
Die Grenzkontrollstelle informiert das Bayerische Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit (StMASFFG) über die Regierung von Niederbayern. Das Landesministerium wiederum verständigt das Bundesgesundheitsministerium. Es werden jedoch keine Maßnahmen ergriffen


12.05.1998

Die Amtsveterinäre von Passau stellen bei Berger-Wild schwere bauliche Mängel sowie Mängel im Arbeitsablauf fest und leiten ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Berger-Wild wird zudem abgemahnt, da Haarwild über Österreich an den Grenzbehörden vorbei nach Deutschland offenbar geschmuggelt wurde


2000 bis 2001

Es gibt weitere Betriebsbesichtigungen durch das Veterinäramt Passau, bei denen erhebliche bauliche und hygienische Mängel auffallen. Im Betriebsteil Ortenburg (Hinterhainberg) attestieren die Kontrolleure einen „kaum zu überbietenden Zustand der Unhygiene“. Das Veterinäramt fordert den Stopp der Schinkenproduktion.

Die Veterinäre weisen zudem erneut darauf hin, dass eine erforderliche Zulassung zur Federwildbearbeitung fehle. Berger-Wild arbeitet bis dahin bereits viele Jahre als Federwild- bzw. Geflügelbearbeitungsbetrieb und handelt international mit Federwild.
Für die aufgefallenen Mängel bei den Betriebsbesichtigungen am 19.05.1998, 12.10.2000 und 08.10.2001 durch die Passauer Veterinäre ergibt sich ein Streitwert von 4.000,- DM. Es ergeht eine Zwangsgeldanordnung von 5.000,- DM


August 2002

Berger-Wild wird dabei ertappt, wie 6.000 Kilo mit Chloramphenicol belastetes Kaninchenfleisch aus China einführt werden soll. Chloramphenicol ist ein Antibiotikum, das zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen wie z. B. irreversible Schädigungen des Knochenmarks führen kann


Dezember 2002

Betriebskontrollen am 22. und 23. Dezember im Zusammenhang mit der Überprüfung über die Zulassung der Federwildbearbeitung. Ergebnis: abermals auffällige Hygienemängel. Dr. HÖLZL vom Passauer Veterinäramt spricht von keiner „guten Handwerkspraxis“ beim Ausweiden. Auf dem Tisch seien Verunreinigungen gewesen, die Messersterilisation habe nicht stattgefunden, der Behälter der (unzulässigen) Absauganlage habe ein Leck gehabt und sei übergelaufen.

Bis zum eigentlichen Berger-Wildfleischskandal (siehe 18.01.06) werden Betriebe der Firma Berger-Wild mindestens elf Mal kontrolliert und fallen dann wegen diverser, u. a. hygienischer Verstöße, aktenkundig auf.
Dies wissen aber nur die Behörden. Nicht die Verbraucher, denn derlei Informationen fallen nach Meinung eben dieser Behörden hierzulande unter den „Datenschutz“ sowie unter das „Geschäftsgeheimnis“ undsoweiter


16.01.2003

Amtstierärztin Dr. Gabriele RAUSCHER spricht nach einer Besichtigung von Berger-Wild in Ortenburg von „absolut unhygienischen Umständen“. Das macht sie aber nur behördenintern. An die Betroffenen, z.B. die Abnehmer und die Endverbraucher gelangen diese Informationen nicht.
Deswegen geht es dem Unternehmen Berger-Wild wirtschaftlich gesehen auch gut; der Jahresumsatz liegt bei rund 23 Mio Euro und es werden rund 90 Mitarbeiter beschäftigt.
Dass in der Zwischenzeit längst die Zollbeamten von der „FKS, Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ dransitzen, um den Firmeninhaber Karl BERGER der illegalen Einschleusung von ungarischen Arbeitnehmern zu überführen, weiß außer den Zollbeamten ebenfalls niemand.
Dass bei der erneuten Besichtigung außerdem unzulässiges Absaugen von Fasanen-Innereien festgestellt wird, scheint da nur ein unwesentliches Detail zu sein – ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Karl BERGER wird vom Landratsamt jedenfalls nicht eingeleitet. Der Landrat Hanns DORFNER ist schließlich mit BERGER befreundet, geht mit ihm zusammen auch auf die Jagd


Mai 2003

Das Passauer Veterinäramt beschlagnahmt Hirschfleisch aus Neuseeland, das BERGER im Jahr zuvor importiert hatte, obwohl die neuseeländischen Behörden dieses als verdorben deklariert hatten


23.10.2003

Ein weiterer Kontrollbesuch, auch bezüglich der Federwildgenehmigung- bringt – mal wieder - Mängel zum Vorschein.
Trotzdem wird später, am 14.11.2003, die Zulassung zum Wildverarbeitungsbetrieb für Federwild duch das Landratsamt Passau erteilt.
Begründung: die Kontrollen am 22.12.2002 und 23.10.2003 hätten gezeigt, dass die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt seien.
Dieselben Kontrollen, bei denen Mängel festgestellt wurden, wurden nun zur Begründung der EU-Zulassungserteilung durch das Veterinäramt Passau angeführt.


21.04.2004

Die ERSTE Durchsuchung
An diesem Tag findet bundesweit eine größere Aktion statt. 1.100 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) sind im Einsatz, um rund 180 Wohnungen und Geschäftsräume in Deutschland zu durchsuchen. Sie sind auf der Suche nach so genannten Illegalen. Eine ähnliche bundesweite Aktion (Schwerpunktprüfung bei Fleischereibetrieben) hatte es bereits 2002 gegeben. Aufgrund der sich daran anschließenden Ermittlungen wurden mehrere Telefonkommunikationsüberwachungsmaßnahmen (TKÜ) bei Gericht beantragt und genehmigt. Schwarzarbeit wird hierzulande aus vielerlei Gründen als kriminelles Delikt geahndet, insbesondere, wenn Schwarzarbeit den Umfang organisierter Kriminalität annimmt. Beim Abhören von Geschäftsgesprächen ergeben sich in der Regel viele neue Hinweise und Namen.
In Bayern suchen die Beamten vor allem nach illegalen Ungaren, die nach Deutschland geschleust wurden.
U. a. bei der Firma Berger-Wild GmbH mit Firmensitz in Passau. Bei der Durchsuchung stellt sich tatsächlich heraus, dass BERGER illegal ungarische Arbeiter beschäftigt. Außerdem geben die beschlagnahmten Unterlagen Hinweise, dass ständig gegen das Lebensmittelrecht verstoßen wird.
Die Zöllner beschlagnahmen daraufhin BERGERs Computer, um die Geschäftspost, z.B. den Email-Verkehr zu überprüfen


Ende April 2004

Bei der Staatsanwaltschaft Landshut geht eine anonyme Anzeige gegen BERGER-WILD ein: Verdacht auf Gammelfleisch.


15.07.04

Wegen der speziellen Software und Passwörtern auf den BERGER-WILD-Computern können die Festplatten weiterhin nicht dechiffriert bzw. gespiegelt werden. Die Beauftragung einer Spezial-Software-Firma wird aus Kostengründen abgelehnt.


Juli 2004

Weil der FKS die Software fehlt, haben die FKS-Beamten Probleme, die Inhalte der BERGER’schen PC-Festplatten vollständig zu entschlüsseln. Da zeigt sich unerwartet Hilfe:
Der Geschäftsführer der Berger-Wild, Herbert STRASSER, bietet zur Überraschung der FKS-Beamten an, die PCs nachzubauen. Nun können die Auswertungen beginnen. Dabei fallen den Zollbeamten erste Merkwürdigkeiten auf:

  • BERGER nimmt Manipulationen an Lebensmitteln vor, die er aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland importiert und dann weiterverkauft.

  • Es besteht der Verdacht, dass lebensmittelrechtliche, seuchen- und hygienerechtliche Vorschriften umgangen und die Veterinärbehörden getäuscht wurden.

  • Konkret geht es um 3500 kg abgelaufenes Hirschfleisch aus Spanien, das BERGER in kleinere Tranchen um - oder weiterverpackt und an diverse Händler weiterverkauft hat.

  • Auch andere Waren wurden regelmäßig umgepackt und neu etikettiert.

10.08.04

Der Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen veterinär- und seuchenrechtliche Bestimmungen erhärtet sich. Zusätzlich ergeben sich Verdachtsmomente hinsichtlich eines Verstoßes gegen das Einfuhrverbot von Wildschweinfleisch aus Polen.
Die Staatanwaltschaft leitet ein Ermittlungsverfahren gegen BERGER wegen des Verstoßes gegen §§ 6, 74 Tierseuchengesetz ein und schickt ihre Unterlagen am 24.08.2004 an das Landratsamt Passau mit der Bitte um Stellungnahme. BERGER weiß nichts von den Ermittlungen gegen ihn.
Die Auswertung der im Rahmen der SOKO „Pannonia“ beschlagnahmten Berger-Wild Aktenordner und Computer ergibt, dass Berger-Wild eine Firmentochter in Polen (HUNTER-WILD) besitzt und von dort aus Reh, Wildschwein, Hirsch und andere Wildarten und Wildgeflügel nach Deutschland exportiert.
Die Unterlagen deuten außerdem darauf hin, dass Rechnungen und andere Dokumente manipuliert wurden, um Verbote und Beschränkungen zu umgehen. Die Berger-WILD GmbH ist ein Teil des Firmengeflechts von Karl BERGER, das einem internen Memorandum nach eine Monopolstellung im Wildhandel und Wildverarbeitung besitzt. In Österreich gehört ihm die Firma Hochländer, die aus der Forstverwaltung des Milliardärs FLICK stammt. Dort wird unter den Handelsmarken „Hochländer“ und „Jagdbaron“ verkauft.


2005

Die Ermittler der Kripo können nur Textbodys der beschlagnahmten Emails rekonstruieren. Sie wissen, was geschrieben wurde, aber nicht von wem und wann. Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und Veterinäramt sind sich am 01.03.2005 einig, dass eine Durchsuchung solange keinen Sinn macht, bis die Emails eindeutig zugeordnet worden sind.


13. Juli 2005

Nach etwas mehr als einem Jahr fertigt der zuständige Zollbeamte Werner S einen Ermittlungsbericht des HZA Landshut an die Kripo Passau. Darin heißt es über Berger-Wild u.a.:

  • über 10.000 Tiere wurden im Wareneingang nicht erfasst, wurden also geschmuggelt

  • „Als besondere ‚Delikatesse’ werden auch ‚Ratten’ gehandelt. .... Bei zu erwartenden Kontrollen durch amtliche Veterinäre werden Kühlhäuser geleert und dort gelagerte Waren, die nicht den gesetzlichen Normen entsprechen, ‚verschwinden’.

  • Nach der Verarbeitung der Tiere zu vermarktungsfähigen Produkten werden diese dann an Kunden in ganz Europa veräußert.“

  • ganz allgemein würde bei Berger-Wild „Wildbret, das durch Frostbrand geschädigt ist, wieder aufgetaut und anschließend umverpackt in ‚neutrale’ Beutel“

  • “Bei der Produktion von z.B. Gulasch werden unterschiedliche Fleischteile von Tierarten wie Mufflon, Känguru untergemischt, um als Wildgulasch deklariert wieder in den Handel zu gelangen“

  • “Es besteht auch der Verdacht, dass die Gesundheit von vielen Menschen geschädigt wird, indem man nicht mehr genussfähiges Wildbret unter falschen Angaben in den Verkauf bringt.“

  • Außerdem besteht der Verdacht der Hinterziehung von Mehrwertsteuern.

So wird es ein halbes Jahr später das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL unter der Überschrift "Ziemlich wild gepfuscht" berichten (siehe 18. und 19. Januar 2006)


27.09.2005

Der Schlussbericht im Ermittlungsverfahren wegen illegaler Beschäftigung steht: illegale ungarische Arbeiter wurden unter dem Deckmantel von Schweinwerkverträgen nach Deutschland geschleust. Es besteht der Verdacht des Betrugs, des Lohnwucher, des Verstoßes gegen das Arbeitszeitgesetz.
Es wird zudem beantragt, Geschäftsführer Karl BERGER den Jagdschein zu entziehen.


Januar 2006

Das staatliche Veterinäramt Passau, das der Bezirksregierung von Niederbayern bzw. dem Landratsamt Passau untersteht, erhält am Montag, den 9. Januar von der Kripo Passau umfangreiche Unterlagen mit dem Hinweis auf gravierende Rechtsverstöße sowie ‚Unappetitlichkeiten’ bei der Firma Berger-Wild. Am Donnerstag, den 12. informiert das Landratsamt die übergeordnete Behörde, die Bezirksregierung. Diese wiederum informiert tags drauf das Bayerische Verbraucherschutzministerium bzw. den Minister Werner SCHNAPPAUF (CSU).
Jetzt (endlich) kommt Schwung in die Angelegenheit: am 16. Januar findet eine erste Kontrolle statt.


18. und 19. Januar 2006

Die ZWEITE Durchsuchung
Jetzt kommt es zu gezielten Kontrollen der BERGER-Firmen. Allerdings: Auch diesesmal werden nicht alle Unternehmen ge-checkt. Die BERGER’sche Holding-Firma Logistik-Union GmbH & Co:KG gerät – aus welchen Gründen auch immer – nicht ins Visier der Fahnder. Die Veterinäre stoßen auf ekelerregende hygienische Zustände. Von „ekligen Verhältnissen“ spricht das Landratsamt Passau und beschließt, die Zulassung erst einmal ruhen zu lassen. Die Presse titelt: „Sie haben gotteserbärmlich gestunken – Skandal um Gammel-Wildfleisch könnte europäische Dimensionen annehmen“


19.01.2006

Der Mobile Veterinärdienst wird vom StMUGV (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit- und Verbraucherschutz) beauftragt, die EDV-gestützte Dokumentation der Firma in Passau zu überprüfen.


20. / 24. 01.2006

Die Regierung von Niederbayern schließt zwei Produktionsstätten der Berger-Wild GmbH. Zudem wird eine Rückrufaktion von nicht genusstauglichem Fleisch eingeleitet, die später um weiter Produktchargen ausgeweitet wird.


24.01.2006

Die erste Öffentliche Warnung erfolgt in Form einer Pressemitteilung des StMUGV (Bayrische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit- und Verbraucherschutz).


29.01.2006

Ehemalige leitende Angestellte von Berger-Wild werden von der Kripo vernommen. Sie berichten von "verlängerten" Verfallsdaten und Deklaration von aufgetautem Fleisch als Frischfleisch.


31.01.2006

Berger-Wild ist pleite und meldet beim Amtsgericht Passau Insolvenz an.


19.02.2006

Der Bayerische Landtag setzt einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) ein.
Untersuchungsauftrag: die Prüfung möglicher Versäumnisse der staatlichen Kontrollen bei den Fleischfirmen DEGGENDORFER FROST, BERGER und anderen. Außerdem sollen etwaige, unzulässige Einflussnahmen auf behördliche Kontrollbehörden untersucht werden.


22.02.2006

Die „SoKo Wild“, die nach der Januar-Durchsuchung gebildet wurde, legt ihren Abschlussbericht vor (28 Seiten). Es stellt sich heraus, dass das Problem Berger-Wild den Behörden schon lange bekannt war.


14.06.2006

In Landshut muss sich Karl-Heinz BERGER wegen illegaler Beschäftigung von ungarischen (illegalen) Arbeitnehmern vor Gericht verantworten. Er hatte seit 2000 auf dem Papier Werkverträge mit Dienstleistern abgeschlossen, damit das Geschäft legal aussah. Die Ermittler fanden heraus, dass der angebliche Firmensitz in Budapest nur die Privatwohnung von BERGERS Geschäftsführer war. Die Firma hat die Sozialversicherungsträger um insgesamt 79.975€ Sozialabgaben getäuscht.
BERGER lässt sich auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ein. Wenn er gesteht, wird die Staatsanwaltschaft darüber hinweggesehen, dass sich BERGER durch die vorgetäuschten Werkverträge die Aufenthaltsgenehmigungen erschlichen hat. Vor Gericht gesteht er die Vorwürfe der Anklage.
Das Amtsgericht verurteilt ihn zu 4.400€ Geldstrafe.


November 2006

BERGER wird zu 2 Jahren auf Bewährung verurteilt. Das Landgericht Landshut spricht ihn wegen Betrugs und Verstößen gegen das Lebensmittelrecht schuldig. Das Gericht betont, dass im Prozess nicht bewiesen werden konnte, dass BERGER mit Gammelfleisch gehandelt habe.


Februar 2007

Auf Antrag der SPD und Grünen, wird der Untersuchungsausschuss ausgeweitet. Nun können auch der Münchener und Niederbayerische Gammelfleisch-Skandal aufgeklärt werden. Bislang beschäftigte sich der Ausschuss lediglich mit dem Ekelfleisch-Skandal bei der DEGGENDORFER FROST GmbH sowie der Berger-Wild GmbH.


13.02.2007

Im Zusammenhang mit dem erweiterten Untersuchungsauftrag muss der Zollbeamte Werner S vor dem PUA aussagen. Er hatte mit seinen akribischen Ermittlungen die Berger-Wild-Affäre ins Rollen gebracht.
Der Tag, an dem Werner S wahrheitsgemäß aussagt, wird für ihn zum Desaster. Auf seinen dezenten Hinweis, dass er bei seinen Ermittlungen ständig ausgebremst worden sei, reagiert sein Dienstherr, die Zollbehörde bzw. das Bundesministerium für Finanzen, Berlin, wie es in solchen Fällen immer reagiert: Der ‚kleine’ Beamte wird unter Druck gesetzt, gemobbt und schließlich kalt gestellt.


24.04.2008

Nach knapp zwei Jahren beendet der Parlamentarische Untersuchungsausschuss seine Arbeit. In 36 Sitzungen wurden 116 Zeugen vernommen; die Mitglieder haben 776 Akten studiert. Es wird jedoch keinen gemeinsamer Abschlussbericht geben: Die CSU spricht von bedauerlichen Ausnahmen, während die SPD und Grünen kriminelle Netzwerke sehen. Die Einschätzungen könnten nicht unterschiedlicher größer sein:

  • Thomas KREUZER, CSU, der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses spricht von Einzelfällen, die ebenfalls durch einzelne Schlampereien seitens der Behörden entstanden seien.

  • Herbert MÜLLER (SPD) und Adi SPRINKART (Grüne) dagegen sprechen von einer behördlichen „Kultur des Wegschauens“ und beklagen mafiöse Strukturen im internationalen Fleischhandel

2009

Karl-Heinz BERGER ist wieder im (Fleisch-)Geschäft: er betreibt die österreichische Wildfleisch-Firma Hochländer, die zum ehemaligen Flick-Imperium gehörte.

BERGER ist (nur) Geschäftsführer. Offiziell gehört das Wildfleischunternehmen einer Firma namens FRIEBERG & Co.KG. Diese Firmenbezeichnung leitet sich aus zwei Namen ab: Frederike BERGER. Wohnort der Inhaberin dieser Firma, der die Firma Hochländer gehört: 94496 Ortenburg in Bayern (bei Passau). Dort domiziliert ein zweiter Name: Karl-Heinz BERGER


Und so sieht der Webauftritt des (neuen) Unternehmens z.B. Anfang 2014 aus:


(M.D.)