Die Chronologie der Millionenfalle

Aufgrund von auffälligen Anmerkungen aus Kreisen der Bonner Einwohner und Kritik in Bezug auf die Schönrederei des WCCB auch durch den Bonner Generalanzeiger setzt sich eine kleine Gruppe von Redakteuren zusammen und beginnt zu recherchieren. Nach mehreren Indizien und einen anonymen Umschlag mit Beweismaterial beginnt die Zeitung am 22. August 2009 eine erste Geschichte auf die Schnelle. Titel: Thema „Die Millionenfalle“. Dass dies nur der Auftakt zu einer regelrechten Serie werden wird, weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Am wenigsten die Redakteure. Aber nach dem ersten Artikel fühlen sich mehr und mehr Bürger in ihrem Verdacht bestätigt, dass es bei dem Investor des WCCB nicht mit rechten Dingen zu geht, und überlassen den Journalisten weitere Beweismaterialien. Jetzt entsteht die Serie, die auch im Jahr 2013 noch nicht zu Ende geschrieben sein wird.  

Die folgende Chronologie rekonstruiert den Ablauf der wichtigsten Ereignisse der „Millionenfalle“.

2003

Die Stadt Bonn beschließt den Bau eines "World Conference Center Bonn", abgekürzt "WCCB"


30.01.2003

Der Rechtsberater im Rathaus der Stadt Bonn, Jürgen LAUER, warnt vor „Augen zu und durch“: Die Investor Ausschreibung sei nicht realistisch. Aber seine Warnung wird nicht ernstgenommen. Man betrachtet ihn als Spielverderber


2004

Die Stadt Bonn sucht einen Investor für das WCCB


21.12.2004

Der WCCB-Entwurf der Münchner Architektinnen Professor Ruth BERKTOLD und Marion WICHER vom Büro "YES architecture" gewinnt den städtebaulichen Wettbewerb. Der YES-Entwurf beinhaltet 185 Hotelzimmer. Kosten: etwa 78,8 bis 82,2 Millionen Euro


April 2005

Bereits sieben Monate vor der Entscheidung, wer das WCCB bauen soll, treffen sich drei Herren in Frankfurt: - Man-Ki KIM, bereits in Bonn auf erfolgreicher Goodwill-Tour unterwegs - Young-Ho HONG, der spätere Planer, Bauer und Abrechner - Ha-Sung CHUNG, der Rechtsanwalt von KIM mit Kanzlei im Taunus


Juli 2005

CHUNG gründet die Fa. UCC GmbH mit Sitz in Sulzbach (Taunus) in der Nähe von Frankfurt am Main


2005

Besuch von Man-Ki KIM in Bonn. Er schmeichelt sich ein und deutet wage und vorsichtig auf den Autoriesen „Hyndai-Kia-Konzern“. Mit dem Konzern wird ein Jahresumsatz von 30 Milliarden Dollar assoziiert. Im Internet kann man lesen, dass SMI Hyndai nichts mit dem Konzern Hyndai-Kia zu tun hat. Die Verwaltungsspitze der Stadt sieht zunächst keine Verbindung zum Hyndai-Kia Konzern. Später verschweigen diese städtischen Verwaltungsbeamten diese Erkenntnis jedoch, um die Entscheidung für den Investor KIM im Rat nicht zu gefährden


10.11.2005

Die Sparkasse Köln-Bonn erteilt ihre Zusage zur Finanzierung des WCCB. 

Das Projekt soll inklusive eines Hotels mit 350 Zimmern 140 Millionen € kosten. Der Bund schenkt das Grundstück (Wert 43,46 Mio. €), das Land NRW gibt einen 36-Millionen-Zuschuss und die Sparkasse einen über die Stadt abgesicherten Kredit über 104 Millionen €. Wobei anzumerken ist, dass 30% der Sparkasse im Eigentum der Stadt Bonn ist. Die Sparkasse fordert aufgrund des wirtschaftlichen Leichtgewichts der Fa, SMI Hyundai eine Bürgschaft der Stadt.

Der Rat stimmt der Bürgschaft zu, weiß aber nicht, dass die Bürgschaft auch während der Bauphase greift und nicht nach Ende des Baues. Laut Auskunft des Vereins Creditreform e.V. vom 29.6.2005, eine Art Unternehmens-Schufa, bestellt von der städtischen Wirtschaftsförderung, - ist die Bilanz von SMI Hyundai nicht erhältlich - über die Zahlungsweise liegen keine aussagefähigen Beurteilungen vor - und der Jahresumsatz aus dem Jahre 2004 mache nur 15 Mio. $ aus. Bemerkenswerterweise wurde die Firma ber erst am 15.12.2004 gegründet,. Danach hätte sie in 15 Tagen 15 Mio. $ erwirtschaftet.

Trotz dieser zurückhaltenden Bewertung seitens Credireform wird SMI Hyundai von der Stadt Bonn als kreditwürdig eingestuft und erhält die staatlichen Gelder


14.12.2005

Kurz vor Jahresende beschließt der Stadtrat den Projektvertrag mit dem Investor Man-Ki KIM von SMI Hyundai Corporation auf Empfehlung von Dr. Michael THIELBEER, Rechtsanwalt und "unabhängiger" Berater und Investorenauswähler der Stadt Bonn (siehe folgende Investorenbewertung vin THIELBEER).

THIELBEER nimmt im Auftrag der Stadt eine Einschätzung der Wirtschaftlichkeit vor und hat die Kalkulation von KIM mit anderen möglichen Investoren verglichen. Vier Jahre später wird im Zuge der Ermittlungen bekannt werden, dass THIELBEER bereits vor der Vertragsschließung mit SMI auf dessen Gehaltsliste stand. Man wird dann ein Fax vom 4.8.2005 finden, indem die WCCB von der Projektleiterin Eva-Maria ZWIEBLER, Leiterin des Bürgeramtes der Stadt Bonn, verlangt, dass KIMs Anwalt CHUNG 30.000€ an THIELBEER bezahlt. Dies tut er auch: CHUNG an die Stadt , die Stadt dann an THIELBEER. Das wird aber erst später bekannt. Ab Dezember 2005 ist THIELBEER offiziell bei der UNCC angestellt – für 5.000€ im Monat. Etwas später unterzeichnet er einen neuen Arbeitsvertrag mit der SMI Hyundai Europe GmbH für 10.000 € pro Monat. Einige Monate darauf steigt sein Gehalt auf 15.000 €


16.12.2005

Die Stadt meldet offiziell, dass UNCC / SMI Hyundai das WCCB errichten wird. Es heißt u.a.: "Bau eines 350-Zimmer-Hotels", Gesamtkosten "140 Millionen Euro", Eröffnungstermin "Anfang 2009"


08.03.2006

Unterzeichnung des Projektvertrags zwischen Stadt und SMI Hyundai über den WCCB-Bau in der 139-Millionen- Euro-Variante. Finanzierung: - 35,79 Mio. vom Land NRW - 74,3 Mio. Kredit von der Sparkasse - und 40 Mio. vom Investor SMI Hyundai Corporation Im Projektvertrag ist keine Zimmerzahl für das Hotel genannt, sondern nur die Verpflichtung des Investors, den Siegerentwurf von Yes-architecture zu realisieren


Juni 2006

Die UNCC GmbH überträgt der Fa. SMI Hyundai Europe GmbH (Berlin) von Young-Ho HONG und dessen Architekturbüro die Generalübernehmerschaft. SMI Hyundai Europe wird damit die Baufirma, die für die UNCC das WCCB errichten soll


27.06.2006

Das Stammkapital der UNCC GmbH wird im Handelsregister Frankfurt auf 10 Mio. Euro erhöht, womit der Investor 10 Mio. Euro Eigenkapital nachweist


21.07.2006

Die UNCC GmbH verlegt ihren Sitz von Sulzbach nach Bonn


18.08.2006

Beim Bauordnungsamt geht der Bauantrag für den Neubau WCCB ein


23.08.2006

SMI Europe/Hong legt eine neue Kostenschätzung vor: 150,7 Mio. Euro (statt 139 Mio.)


12.10.2006

Das Städtische Gebäudemanagement (SGB) der Stadt Bonn erstellt für die Bezirksregierung das Restat „Baufachliche Prüfung“ zur Mittelverwendung von 35,79 Mio.. Darin heißt es: „Das Projekt ist wirtschaftlich und auskömmlich. Insgesamt ist die Kostenschätzung plausibel (...) Das Projekt ist ausfinanziert.“ Das SGB ist von der Sparkasse beauftragt, alle WCCB-Rechnungen von SMI Europe/Hong zu prüfen und dann zur Zahlung freizugeben


03.11.2006

WCCB-Spatenstich mit 200 geladenen Gästen. KIM hat die vereinbarten 40 Mio. € noch nicht nachgewiesen, verfügt aber trotzdem bereits über staatlichen 100 Mio. Euro – er ist mit HONG alleiniger Gesellschafter der Fa. SMI Hyundai. Die Stadt Bonn bleibt blind gegenüber diesem schwerwiegenden Projektbruch. Weil KIM nun eigenes Geld nachweisen muss, leiht er sich auf Druck der Sparkasse Bonn 10 Mio. von der Investmentfirma Arazim Ltd. auf Zypern. Kostenpunkt: 60% Zinsen. Die Stadt weiß nichts davon. Die Kreditsicherung erfolgt durch Überschreibung von 49% der UNCC-Anteile an die Arazim Ltd. auf Zypern


30.11.2006

KIM, Geschäftsführer der UNCC und Investor, hat die vereinbarten 40 Mio. Eigenkapital noch nicht nachgewiesen, verfügt aber trotzdem bereits über mehr als 100 Mio. Euro (Kredit plus NRW-Zuschuss) Die Stadt erinnert KIM über die Notwendigkeit des Nachweises zum Eigenkapital


08.12.2006

Vom NRW-Landeszuschuss gehen die ersten 12,5 Mio. Euro ein (für die Vergabe des Rohbauauftrages)


Ende 2006

Das Eigenkapital ist immer noch nicht da. Es fehlen 30 Mio. Trotz dieses Vertragsverstoßes durch den Investor, von der Stadt Bonn geduldet, beginnen die Bauarbeiten. Die Sparkassde finanziert das fehlende Eigenkapital vor und auferlegt KIM einen Tilgungsplan.Als Sicherheit für die Vorfinanzierung des Eigenkapitals geht die Sparkasse an die erste Rangstelle im UNCC-Grundbuch. Der Druck auf den Investor (Tilgungsplan) wächst


07.02.2007

Weil KIM nun eigenes Geld nachweisen muss, leiht er sich 10 Mio. für 6 Monate von der Investmentfirma Arazim Ltd. (Zypern) – für Gebühren und Zinsen in Höhe von 60%. Als Sicherheit verpfändet KIM 94% der UNCC-Anteile für den Fall, dass er das Darlehen nicht pünktlich zurückzahlt. Nach dem Projektvertrag wäre ein Verkauf von 49% der UNCC-Anteile zum Zwecke der Kapitalbeschaffung erlaubt. Die Stadt weiß zunächst nichts davon


15.05.2007

Grundsteinlegung mit feierlicher Zeremonie


15.08.2007

Da KIM nicht das Arazim-Darlehen pünktlich zurückzahlt, gehören jetzt – notariell beglaubigt – 94% der UNCC-Anteile (und damit das WCCB) Arazim Ltd. (Zypern). KIM versucht in der irrigen Annahme, dass wenn er verspätet an Arazim zurückzahlt, die Anteile zurückerhält, einen zweiten Investor – und findet ihn mit der Investmentfirma Honua Ltd. auf Hawaii (Honua überweist später 32 Mio. $ nach Deutschland, u.a. 20 Mio. davon auf ein Konto der cDeutschen Bank in Frankfurt. Arazim Ltd. wird im Herbst 2008 auf das Konto zwangsvoillstrecken und sich 13,3 Mio. zurückholen)


28.08.2007

Da Arazim LKtd. sein Geld nicht zurückerhalten hat, wird im UNCC-Gruzndbuch eine Grundschuld über 13,3 Mio. (Darlehen plus Zinsen) eingetragen und zwar auf den Namen Arazim B.B. (eine niederländische GmbH)


09.11.2007

NRW-Ministewrpräsident Jürgen Rüttgers übergibt des Zuwendungsbescheid des Landes über 35,79 Mio. Am gleich Tag meldet die Baufirma von HONG, dass die Kosten nun bei 169 Mio. (statt 139 Mio.) liegen


04.02.2008

Innerhalb der Verwaltungsspitze werden Worst-Case-Szenarien entworfen. In dem Dokument eines Mitarbeiters steht der Satz: „Es muss ein bundesweiter Imageschaden vermieden werden.“


17.05.2008

Spätestens jetzt, so geht es Dokumenten hervor, weiß die Verwaltungsspitze de Stadt Bonn, dass KIM das WCCB an Arazim Ltd. verpfändet hat. Neben dem ersten Vertragsvertoß (kein Eigenkapital) ist dies nun der zweite. Die Sparkasse könnte den Kreditvertrag kündigen und die Stadt den Projektvertrag


05.08.2008

OB Bärbel Dieckmann (SPD) gibt nach 14 Jahren Amtszeit bekannt, dass sie nicht mehr als OB bei der Kommunalwahl am 30.8.2009 kandidieren wird. Sie sagt: „Demokratie lebt vom Wechsel.“


19.09.2008

Richtfest beim WCCB. Wie etwa ein halbes Jahr später durch den Bericht des Rechnungsprüfungsamtes bekannt wird, diskutieren einige Projektmitglieder intern bereits eine Baukostensteigerung von 43 Mio. € und lassen rechtliche Bewertungen zu den Themen Heimfall und Insolvenzen erstellen


23.10.2008

Das SGB stellt fest, dass die Baukosten auf 181.086.756 Euro gestiegen sind. KIM hält sich im Übrigen nicht an den von der Sparkasse aufgestellten Tilgungsplan zur nachträglichen Einbringung des Eigenkapitals.
Von Nov 2008 bis April 2009 herrscht zwischen Sparkasse, Stadt und UNCC Krisen-Management, von dem weder Stadtrat noch Medien erfahren


07.05.2009

Dem Stadtrat wird die Baukostensteigerung von SGB und HONG mit Währungsschwankungen (Doillar/Euro) und Rohstoffpreis-Erhöhungen erklärt. Eine Schlüsselrolle soll „die Erhöhung der Hotelzimmerzahl von 185 auf 335“ gespielt haben (Umplanung etc.), obwohl der Stadtrat am 15.12.2005 ein Kongresszentrum mit 350-Zimmerhotel für 139 Mio. beschlossen hat. Der Stadtrat beauftragt das Rechnungsprüfungsamt mit einer Prüfung der Vorgänge (der Bericht erscheint Ende April 2010), willigt aber trotzdem ein, dass die Nebenabrede um 30 Mio. erhöht wird, damit ein Baustopp verhindert wird. Gleichzeitig wird dem Stadtrat berichtet, dass weitere 30 Mio. von Honua (Hawaii), dem „neuen Investor“ kommen sollen. Dass das WCCB zu 94% längst Arazim Ltd. gehört, weiß der Stadtrat nicht. Später wird das RPA ermitteln, dass von den 30 Mio. frischen Sparkassen-Mitteln (Bürgschaft der Stadt) 14,3 Mio. in das fehlende Eigenkapiztal des Investors geflossen sind, nur 15,7 Mio. in das Bauprojekt


05.08.2009

Im Rechtsstreit über die UNCC-Anteile zwischen ARAZIM und KIM’s SIM Hyundai und HONUA entscheidet das Bonner Landgericht zugunsten ARAZIM LTD


August 2009

Den Bonner General-Anzeiger erreichen anonym und in kleinen Raten Dokumente und Situationsschilderungen zum WCCB, ferner werden einige Redaktionsmitglieder aus verschiedensten Redaktionen von außen angesprochen, wie inkompetent die biosherige Berichterstattung des GAs sei. Es bildet sich ein kleines Journalistenteam bildet, um den Hinweisen nachzugehen. Auch wenn noch niemand ahnt, welches Ausmaß diese Geschichte nehmen wird, so wird doch recht schnell klar, dass Vieles im WCCB-Projekt nicht mit rechten Dingen zugeht. Geplant wird ein doppelseitiger Bericht für Ende August


22.08.2009

Der erste Artikel "Die Millionenfalle" erscheint im Bonner General-Anzeiger. Die Redaktion atmet auf: Niemand anderes hat diesen Fall aufgegriffen. Die Gründung eines "WCCB-Teams" vor einigen Wochen hat sich ausgezahlt - der GA, der jetzt schnell reagieren konnte, hat die Geschichte exklusiv


28.08.2009

OB Dieckmann sagt in einem WDR-Interview, die Stadt habe keine Bürgschaft übernommen, sondern sei, wenn alles schieflaufe, nur für die Zinsen zuständig


30.08.2009

Kommunalwahl. Die SPD stellt wieder den OB


15.09.2009

Nach insgesamt weiteren 11 großen ganzseitigen Artikeln ist es soweit: Jetzt schlägt die Staatsanwaltschaft zu. Eine bundesweite Razzia des LKA und der Staatsanwaltschaft Bonn, Berlin und in Hessen führt zu 17 Hausdurchsuchungen und einigen Festnahmen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Betruges zum Nachteil der Stadt und der Untreue sowie der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Festnahme von Young-Ho HONG (Architekt und Geschäftsführender Gesellschafter der SMI Hyundai Europe GmbH) und Dr. Michael THIELBEER (Rechtsanwalt und Berater und Investorenauswähler der Stadt Bonn)


24.09.2009

Baustopp beim WCCB – nichts geht mehr


25.09.2009

SMI Hyundai Europe meldet Insolvenz an


Anfang Oktober 2009

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: • Die Sparkasse Köln-Bonn kündigt der UNCC den Kredit von 104,3 Mio., woraufhin UNCC GmbH und WCCB Management GmbH ebenfalls insolvent gehen. • KIM wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, da er offenbar auch in anderen Erdteilen ähnlich windige Projekte „finanziert“ hat. • Die Stadt Bonn kündigt der UNCC den Projektvertrag. • Die Sparkasse Köln-Bonn beantragt die Zwangsverwaltung der unfertigen WCCB-Immobilie • Rechtsanwalt Ha-Sung CHUNG wird in U-Haft genommen - wegen Verdachts der Bestechung in einem besonders schweren Fall


21.10.2009

Jürgen NIMPTSCH (SPD) löst als neuer Oberbürgermeister Bärbel DIECKMANN (SPD) ab. Dieckmann hatte sich einen Monat zuvor geweigert, den Rücktrittsforderungen des Stadtrates nachzugeben. NIMPTSCH ist optimistisch, dass das WCCB bald fertig gestellt wird


Mitte November 2009

Erhebliche Planungs- und Baufehler werden durch Informanten unter den Handwerkern bekannt - mehr dazu unter Millionenfalle 20


Dezember 2009

Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt auch gegen die ehemaligen städtischen Projektbeauftragten Eva-Maria ZWIEBLER und Arno HÜBNER sowie die ehemalige Oberbürgermeisterin Bärbel DIECKMANN (SPD) wegen des Verdachts der Untreue


Februar 2010

Die Fertigstellung des WCCB soll weitere 60 Mio. kosten


26.02.2010

Gläubigerversammlung von WCCB und UNCC: Insolvenzverwalter SEAGON verhandelt mit OB NIMPTSCH über eine Rückübertragung der WCCB-Management GmbH in städtische Hände


Mitte April 2010

Eine neue Rechnung von Insolvenzverwalter SEAGONS Experten ergibt: Das Bauwerk hat bis dato bereits 136 Mio. gekostet. Der Fertigbau wird nicht weitere 60, sondern weitere 74 Mio.kosten


Ende April 2010

Der RPA-Bericht zum WCCB wird dem GA zugespielt. Die Zeitung veröffentlicht auszugsweise in mehreren Folgen. Fazit: Die Stadtspitze hat frühzeitig (fast) alles gewusst, nur der Stadtrat nicht. Ferner berichtet der GA, dass KIM aus der Baukasse zahlreiche baufremde Dinge bezahlen ließ, z.B. ein 60 000-Euro-Cabrio für seine Frau, seine Wohnungsmiete, das Schulgeld für die Kinder sowie sein Monatssalär von zeitweise 40.000 Euro im Monat


November 2010

KIM, der sich – rechtzeitig – in die USA abgesetzt hat, wird dort festgenommen Mitte Dezember Der Stadtrat verweigert den von neuem OB NIMPTSCH favorisierten Heimfall zu den Bedingungen der Insolvenzverwalter. Eventuell kein rechtskräftiger Heimfall


04.01.2011

KIM wird nach Deutschland überführt


07.05.2011

Die Sparkasse Köln-Bonn beantragt die Zwangsversteigerung für das WCCB


Mitte Juli 2011

Die Stadt Bonn möchte der Sparkasse die Grundschuld abkaufen, um selbst die Zwangsversteigerung zu forcieren


30.09.2011

Der Strafprozess gegen KIM, CHUNG, THIELBEER und Wolfditrich THILO, ein weiterer Rechtsberater, beginnt vor der Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Bonn


Anfang November 2011

Der Deal mit ARAZIM ist nahezu besiegelt: 3 Mio. Euro erhält die Fa., um aus dem Grundbuch zu verschwinden. Tatsächlich hat der Grundbucheintrag vom 28.8.2007 jede Zukunftslösung blockiert, weil der Darlehnsgeber (Arazim Ltd.) nicht mit dem im Grundbuch stehen Unternehmen (Arazim B.V.) identisch war. Arazim hat aus einem Darlehen über 10 Mio. somit 16,3 Mio. „gemacht“ - der einzige legale Gewinner beim WCCB.
Eine Lösung der Krise scheint in Sicht.
Allerdings: Der Baustopp kostet rund 19 .000 € pro Tag. Was der Fertigbau tatsächlich kosten wird, ist nicht bekannt. Der wahre Wert und Zustand des bisher Gebauten ist unbekannt


16.06.2012

Das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren gegen Michael THIELBEER, Rechtsanwalt und unabhängiger Berater und Investorauswähler, wird gegen eine Zahlung von 150.000 € eingestellt. Die Ermittlungen gegen ehemalige Oberbürgermeisterin Bärbel DIECKMANN werden aus Mangel an Beweisen ebenfalls eingestellt. Angeklagt sind: - der städtische WCCB-Projektmitarbeiter Arno HÜBNER, ehemaliger Stadtdirektor, wg Untreue im besonders schweren Fall sowie seine Kollegin Eva-Maria ZWIEBLER wegen Beilhilfe zur Untreue im besonders schweren Fall; – der frühere Chef des SGB und WCCB-Controller Friedhelm NAUJOKS und der Bauunternehmer Young-Ho HONG u.a. wegen Betruges im besonders schweren Fall sowie uwei weitere SGB-Mitarbeiter
Damit wurden insgesamt 5 städtische Mitarbeiter und 5 weitere Personen angeklagt.
NAUJOKS (SPD) habe HONG’s Rechnungen so gut wie nicht kontrolliert, obwohl die Stadt sein Jahresgehalt für „genaues Hingucken“ um 25.000 Euro erhöht hatte – auf 175.000 Euro. Er habe, so die Ankläger, NordrheinWestfalen um 35 Mio. betrogen. Die NRW-Bezirksregierung im SPD-geführten NRW bestreitet dieses. Der mutmaßlich Betrogene, das Land, fühlt sich also nicht betrogen


11.05.2012

Die Stadt Bonn ist nun Eigentümer des WCCB ? siehe Grundbuchblatt 23.396 und sucht einen Investor. Die Ausschreibung ist jedoch sehr unklar, da es keine Übersicht gibt, welcher Bauabschnitt welchen Fertigungsgrad habe. Experten hatten frühzeitig vor diesen kostspieligen Verzögerungen gewarnt, aber ein Weiterbau durch den Zwangsverwalter der Sparkasse ohne Ausschreibung sollte nicht durchgeführt werden


31.08.2012

Facebook Aktion: "Soll das WCCB auf Kosten der Steuerzahler fertiggestellt werden?" Von 700 Bürgern stimmen 76 Prozent für Nein, 15 Prozent für Ja. Von den ursprünglichen 104,3 Mio. muss die Stadt Bonn der Sparkasse noch rund 82 Mio.(inklusive Zinsen) zurückzahlen. Es gibt Unstimmigkeiten über die Qualität des Bauplanbedarfs zwischen Stadt und Insolvenzverwalter. Es fehlen einige Berichte, womöglich von Firmen, die ihr Geld noch nicht erhalten haben


12.09.2012

Bauunternehmer Young-Ho HONG hat in einer außergerichtlichen Einigung dem Insolvenzverwalter SEAGON 3 Mio. bezahlt. Angeklagt wegen des Verdachts auf Untreue, Betrug und Bestechung im besonders schweren Fall wie z.B. überhöhte Abrechnungen von Architektenleistungen vermeidet HONG mit dieser Zahlung einen langen Rechtsstreit mit SEAGON, aber nicht den Strafprozess
8,5 Mio. € sind noch von der SMI Hyundai Europe an Handwerker zu begleichen. HONG hatte die Insolvenz schon im Auge. Er schreibt Rechnungen für Mai 2009 schon im März 2009, und im Frühjahr 2010 rechnet das Rechnungsprüfungsamt vor: Die Projekt- und Planungskosten waren Ende 2009 gegenüber 2006 um 116 Prozent, die Baukosten aber nur um 20,6 Prozent gestiegen.
Vor dem WCCB-Projekt betrieb HONG ein kleines Architektenbüro in Berlin. Heute besitzt er mehrere Eigentumswohnungen im vornehmen Wohnviertel Tiergarten. Alle Wohnungen sind mittlerweile auf seine Frau Gemahlin überschrieben


31.10.2012

Der dreijährige WCCB-Baustellenstopp (2009-2012) kostete bisher 65.000€ /pro Monat. Nun sind 51,5 Mio. € für die Fertigstellung des Projektes im Haushaltsplan der Stadt Bonn geplant. Allein 1,8 Mio. € investiert die Stadt Bonn schon in diesem Jahr (2012). 35 Mio. kostet allein der Kongresssaal. Eine Fertigstellung ist bis Juni 2014 – zur ersten UN-Konferenz – angekündigt. Fortschritte sieht man schon beim Parkhaus. Die denkmalgeschützten Abgeordnetenhäuser sollen bis 2013 fertiggestellt sein. Allerdings ohne die Fassade der Gebäude einzukalkulieren


21.11.2012

Die Stadt Bonn und die Bonner Sparkasse streiten sich nun gerichtlich über die rund 82 Mio. Euro €. MAN-KI KIM hatte sich die Millionen von der Sparkasse geliehen und die Stadt hatte dafür gebürgt. Nun haben beide Seiten ein Gutachten erstellt, dass sie das Geld nicht zahlen müssen. Eine langwierige, gerichtliche Auseinandersetzung werden die Folgen sein, vielleicht sogar ein europäisches


12.12.2012

Am 11.12.2012 ist der 94. Verhandlungstag vor Gericht zur „Millionenfalle“. Am 18-*20.12.2012 werden 5 Zeugen vom Bonner Gerichtshof in Seoul, Südkorea befragt. Die Regierung verlangt eine genaue Liste aller Fragen und lädt sowohl KIM, der wegen U-Haft nicht nach Südkorea fliegen darf, und seinen Ex-Berater CHUNG ein. Die Befragungszeit wird von der Regierung in Südkorea auf 1,5 Tagen begrenzt


Januar 2013

THIELBEER, der das Gericht gegen eine Zahlung von 150.000 Euro als nicht vorbestraft verlassen konnte, wird nun von Insolvenzverwalter SEAGON auf Rückzahlung von „Schmiergeld“ verklagt (über 400.000 Euro)


15.01.2013

KIM wirft der Bonner Justiz Ungleichbehandlung und Unfairness vor. Er sitzt seit 740 Tagen in U-Haft und fragt sich, warum ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn Dieckmann keine Haft droht. Der General Anzeiger schreibt: Kim: "Die gesamte Verantwortung, die mir angelastet wird, scheint für sie nicht zu gelten." Noch nicht einmal eine Hausdurchsuchung habe die Staatsanwaltschaft bei der ehemaligen Bonner OB durchgeführt, "während andere, weniger privilegierte städtische Mitarbeiter angeklagt" worden seien." Hätte die Stadt Bonn auf das Votum der Sparkasse Köln/Bonn gehört, keinen SMI Hyundai keinen Kredit zu geben, gäbe es keine Bauruine und keinen Millionenschaden.


Danach

Und so sieht der Schaden der Bonner Bürger aus:

Der Gesamtschaden für die Bürger Bonns liegt bei mindestens 150 Mio., maximal bei 250 Mio. Euro. Bei nur 320.000 Einwohnern liegt damit die Pro-Kopf-Belastung des Schadens in Bonn durch ein quasi öffentliches Bauprojekt viel höher als beim Flughafen Berlin, beim Nürburgring oder bei der Elbphilharmonie in Hamburg:


2015

Aber: Wenigstens ist das WCCB inzwischen fertig und ebenso das Hotel dahinter:


(JL)