Kölner Stadtanzeiger, 28.01.2013
von Peter BERGER
Chance für die Pille danach
Düsseldorf. Im Streit um die "Pille danach" bahnt sich ein Wandel in der Haltung des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland an. Der Geschäftsführer des Verbands, Thomas Vortkamp, hält es für vertretbar,Frauen nach einer Vergewaltigung die "Pille danach" zu verschreiben. "Das muss jetzt im Einzelfall jedes Krankenhaus für sich entscheiden", sagte Vortkamp im Interview mit dem WDR-Magazin Westpol am Sonntagabend. "Es macht keinen Sinn, generell irgendeine Richtlinie zu erlassen, sondern in den Situationen müssen die Ärzte die Möglichkeit haben, im Einzelfall nach eingehender Beratung der Frau ergebnisoffen Möglichkeiten aufzuzeigen. Da kann es aus medizinischen Gründen - und diese Meinung wird auch von Medizinethikern vertreten - durchaus geboten sein, die Pille danach zu geben."
Bischofskonferenz eingeschaltet
Der Katholische Krankenhausverband vertritt 435 Kliniken in Deutschland. Noch am Donnerstag vergangener Woche war auf der Homepage des Verbands zu lesen, dass in katholischen Kliniken die "Pille danach" nicht verabreicht würde. Nun aber hat Geschäftsführer Vortkamp angekündigt, Gespräche mit der Deutschen Bischofskonferenz aufzunehmen.
Online am: 28.01.2013
Aktualisiert am: 28.01.2016
Inhalt:
- Der ganze Vorgang im Überblick
- Die Kehrtwende - das Making-of
- Katholische Kirche und Verhütung
- Katholische Kirche und Ehe
- Katholische Kirche und Homosexualität
- Umfrage des Vatikans zur Sexualmoral unter Katholiken
- Interview mit David BERGER
- Theologe und Journalist David BERGER im Portrait
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Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2014