Kölner Stadtanzeiger, 02.02.2014

von Peter BERGER

"Pille danach"-Lösung für alle NRW-Bistümer als Ziel

Düsseldorf. Nachdem der Kölner Erzbischof Joachim Meisner die "Pille danach" für Vergewaltigungsopfer zugelassen hat, sollen auch die anderen NRW-Bistümer auf diese Linie umschwenken. "Wir sind bemüht, hier einen Konsens hinzubekommen", sagte Burkhard Kämper, der stellvertretende Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, in Düsseldorf. Basis dafür solle die Erklärung des Kardinals sein.

Kämper war am Vortag mit der Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) zusammengetroffen. Als vor zwei Wochen bekanntgeworden war, dass zwei katholische Krankenhäuser in Köln ein Vergewaltigungsopfer abgewiesen hatten, hatte Steffens eine Überprüfung angekündigt. Falls die Kliniken gegen gesetzliche Regelungen verstoßen hätten, könne dies im Extremfall zu einer Schließung einzelner Abteilungen führen. Steffens verlangte, dass allen Frauen nach einer Vergewaltigung freier Zugang zu einer "Pille danach" ermöglicht werden müsse. Kurz vor dem Gespräch mit der Ministerin wurde die Erklärung des Kardinals veröffentlicht.

Meisner hat die "Pille danach" für vergewaltigte Frauen erlaubt, unter der Voraussetzung, dass die Pille eine Befruchtung verhindert und nicht die Einnistung einer befruchteten Eizelle.