Gennadij GUDKOW

Ehemaliger KGB-Mitarbeiter
bis 2007 Mitglied der Partei "Einiges Russland" (PUTIN-Partei), danach Mitglied von "Gerechtes Russland" wie sein Sohn Dmitrij, jedoch aus der Partei ausgestoßen.
Jetzt Mitglied im Koordinationsrat der Opposition


(Gennady Vladimirovich GUDKOV; Генна́дий Влади́мирович Гудко́в)

Jahrgang 1956.

Der KGB war seine berufliche Heimat von 1981-1992. Machte sich dann selbstständig mit einer Sicherheitsagentur mit dem Namen „Oskord“, wo u.a. auch ehemalige Mitarbeiter von Staatverfolgungsbehörden eingestellt wurden.

Wird 1999 zum Vizepräsident der UNESCO-Moskau. Heute ist er Vorstandsmitglied.

2001 in die Staatsduma gewählt, wird zum stellvertretenden Leiter der Volkspartei (Narodnaja Partija). 2004-2007 ist er Vorsitzender der Volkspartei, obwohl er in der Duma der "Einiges-Russland"-Fraktion angehört (PUTIN-Partei).

2007 geht die "Volkspartei" in der Partei "Gerechtes Russland" auf und Gennadij GUDKOW gehört nun ebenfalls zum Führungsstab.

Nach den Duma-Wahlen im Dezember 2011 äußert er seine Unzufriedenheit mit dem Wahlverfahren, obwohl er selbst gewählt wurde. Er organisiert, zusammen mit Boris NEMZOW und Alexej NAWALNY die erste Protestaktion "Für gerechte Wahlen!"

Auf der großen Protestaktion am 12. Juli 2012 hält er eine Rede, weil die wichtigsten Oppositionellen an diesem Tag nach den Durchsuchungen vorm Vortag vor das Ermittlungskomitee bei der Staatsanwaltschaft vorgeladen wurden.

Danach ermittelt die Ermittlungsbehörde gegen ihn und stellt nach kurzer Zeit fest, dass er als DUMA-Abgeordneter unternehmerisch tätig gewesen sei - dies ist für DUMA-Abgeordnete verboten. Konkret geht es um die Sicherheitsagentur (Security-Unternehmen) "Oskord", das er früher mitgegründet und aufgebaut hat, das aber von seiner Mutter Maria und seinem Bruder Wladimir gemanagt wird. Trotzdem nimmt die DUMA-Mehrheit (PUTIN-Partei Einiges Russland) diesen Ermittlungsbericht am 14. September, einen Tag vor einer weiteren großen Demonstration der Millionen zum Anlass, ihn als Abgeordneten auszuschließen. Ein einzigartiger Vorgang schon deswegen, weil viele andere Mitglieder - vornehmlich aus der Partei "Einiges Russland" - selbstverständlich nebenher "unternehmerisch" tätig sind. GUDKOW klagt sofort dagegen. Der Oberste Gerichtshof in Russland indes bestätigt den DUMA-Ausschluss. Jetzt will GUDKOW vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassbourg ziehen.

Inzwischen ist auch Gennadij GUDKOW Mitglied im "Koordinationsrat der Opposition". Er selbst will im September 2013 für die Partei "Jabloko" bei den Gouverneurswahlen für die Region Moskauer Gebiet antreten.

Weil auch GUDKOW aktiv in der Opposition mitmacht, wird auch er aus seiner Partei "Gerechtes Russland" verstoßen - wie sein Sohn Dmitrij GUDKOW. Offizielle Begründung: Die Oppositionellen würden "von einer liberalen Revanche träumen und sich nach einer Zeit der Wirren sehnen."

GUDKOW hingegen: "Eine Partei, die heute nicht auf die Straße geht und ihr Gesicht nicht dem Protest zuwendet, bleibt im politischen Abseits. Ich meine, dass 'Gerechtes Russland' stolz sein sollte, dass vier angesehene Parteikollegen in leitende Gremien der Protestbewegung eingezogen sind."


Gennadij GUDKOW im Internet:




(AK; agu)

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: