Ilja JASCHIN

Kolumnist für die Novaja Gaseta
wurde bereits 2009 als Kandidat für die DUMA-Wahlen abgelehnt
Mitglied der Solidarnost-Bewegung und jetzt Mitglied im Koordinationsrat der Opposition

(Ilya YASHIN; Илья Валерьевич ЯШИН)Jahrgang 1983, ab 2000 engagiert bei der Partei Jabloko, wo er schnell zum Leiter der Jugendbewegungen wird. Schreibt seit 2005 Kolumnen für die Novaja Gaseta.2005 initiiert JASCHIN die "Oborona"-Bewegung, die sich gegen die Autokratie der Polizei richtet, veröffentlicht 2006 dazu eine Broschüre Ulitschnij Protest (Protest auf der Strasse) - eine pragmatische Verwertung seiner Diplomarbeit über die Methodik der Organisation von Strassenprotesten.2006 kandidiert er für die Partei Jabloko (SPD, GRÜNE, Linke) bei den Wahlen für die Staats-DUMA. Wie nicht anders zu erwarten war, gelingt es Jabloko nicht, ins Parlament hineineinzukommen - Wahlen funktionieren in Russland anders als hierzulande.Im Dezember 2008 wird er in die 'Leitung' der neuen oppositionellen Bewegung Solidarnost gewählt. Gleichzeitig wird er aus Jabloko ausgeschlossen. Begründung dort: Man könne sich nicht gleichzeitig in zwei Organisationen wirklich engagieren.Im Juli 2009 will er sich als Kandidat für die DUMA-Wahlen im Dezember 2011 registrieren lassen. Das wird abgelehnt - seine Dokumente seien nicht in Ordnung.

Im Jahr 2010 wird er einer der Mitbegründer der Kampagne Putin muss gehen, zu deren Initiatoren auch Garri KASPAROV oder Boris NEMZOW u.a. gehören. Am 18. November 2010 startet er eine Einmann-Demonstration vor dem Regierungsgebäude der Russischen Föderation (siehe Foto; Quelle: img-fotki.yandex.ru/get/5206/noliquid.19/0_493a5_3e572519_XL). Dafür wird er zu einer kleinen Geldstrafe (1.000 Rubel) verurteilt.Er nimmt an allen Protestkundgebungen teil. Am 11. Juni 2012 - einen Tag vor der großen Protestkundgebung - wird seine Wohnung und die seiner Freundin Ksenja SOBTSCHAK durchsucht.

Am Tag der großen Demonstration (12. Juni) muss er sich - wie einige andere auch - zeitgleich vor dem Ermittlungskomitee der Staatsanwaltschaft einfinden.Im August wird JASCHIN Mitglied der inzwischen offiziell registrierten Partei PARNAS - Partei für die Freiheit des Volkes. Zusammen mit Dmitrij GUDKOW und zwei anderen vereinbart er einen Wahlblock namens Obnowleniije (Erneuerung) und wird darüber in den Koordinationsrat der Opposition gewählt.Mehrfach muss sich JASCHIN mit der Justiz auseinandersetzen - mal als Zeuge, mal als Angeklagter. Als er die Beschlagnahmung von Geld bei einer seiner (mehreren) Wohnungsdurchsuchungen vor Gericht als unrechtmäßig erklären lassen will, lehnt der Richter dies ab: Erst müsse geklärt werden, ob er das Geld nicht von "Internationalen Agenten" erhalten habe.In die gleiche Richtung zielt eine TV-Dokumentation auf dem staatsnahem Fernsehkanal NTW in der halbstündigen Serie "Außerordentliche Ereignisse", die man auf YouTube ansehen kann (dort von 14:44 bis 21:06). Autor ist der Journalist Wadim BOLDYREW. JASCHIN selbst kommt in diesem Dokumentarbericht kein einziges Mal zu Wort.Dafür in dem Videoprojekt von XYZ mit dem Titel "Срок" (заключения): Die Dauer. Gemeint: Die Dauer hinter Gittern. Das Projekt besteht aus rund 100 Videoclops, alle etwa 4 bis 5 Minuten lang. Darunter auch ein Clip über JASCHIN (rechts):

Ilja JASCHIN im Internet:




(KA; AZ)

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