Sergej UDALZOW

Ehemaliges KPRF-Mitglied (Kommunistische Partei) heute Leiter der „Linken Front“

(Sergey UDALTSOV; Серге́й Станисла́вович Удальцо́в)

Geboren 1977. Gründet mit 21 Jahren, ein Jahr vor seinem juristischen Universitätsabschluss, die Bewegung "Avantgarde der Roten Jugend AKM" als Jugendbewegung von Trudowaja Rossija, der Arbeiterpartei. Deren Ziele: Abschaffung des Staatspräsidenten, Wiederaufbau der UdSSR. 1999 wird er Leiter der Organisation "Avantgarde der Rote Jugend (AKM)". Arbeitet als Jurist in der Zeitung Glasnost. Tritt in die Kommunistische Partei Russlands (KPRF) ein.

Zwischen 2006 und 2007 kooperiert die Bewegung "Avantgarde der Roten Jugend" mit dem Bündnis "Anderes Russland" von Garri KASPAROW. Beide nehmen an den "Märschen der Unzufriedenen" (Marsch nesoglasnych) teil. Danach tritt UDALZOW aus der KP wieder aus.

2010 versucht UDALZOW die "Linke Front" als Partei zu registrieren. Das Justizministerium lehnt dies ab.

Er selbst nimmt an allen Protestaktionen teil, die es gibt, wird regelmäßig verhaftet und für eine Weile ins Gefängnis gesteckt. Dort tritt er ebenso regelmäßig in den Hungerstreik. Er wird ins Krankenhaus gebracht und geht von dort, sobald wieder zu Kräften gekommen, vorzeitig, also noch vor dem offiziellen Haftende, nach Hause.

Inzwischen gehört UDALZOW zu den wichtigsten Organisatoren der Oppositions- und Protestbewegung, insbesondere wenn es um öffentliche Aktionen wie beispielsweise Demonstrationen geht. Beispiele:

  • nach der Demonstration am 5. Dezember 2011 wird er für 15 Tage ins Gefängnis gesteckt.
  • bei der Aktion "Spaziergänge in Moskau" im Mai 2012 wird er in 3 Tagen 3 Mal verhaftet.
  • am 11. Juni, einen Tag vor der großen Protestaktion, wird seine Wohnung durchsucht. Für den Tag drauf, erhält er eine Vorladung vor das Ermittlungskomitee bei der Moskauer Staatsanwaltschaft. UDALZOW erscheint nicht. Er nimmt stattdessen an der großen Demonstration mit seiner "Linken Front" teil. Dieses Mal wird er – merkwürdigerweise - nicht verhaftet.
  • im August wird er gleich zwei Mal zu Geldstrafen wegen nicht genehmigter Protestaktionen verurteilt 
  • und am 5. Oktober läuft auf dem staatsnahen Fernsehsender NTW zu besten Sendezeit ein Dokumentation mit dem Titel "Anatomie des Protests, Teil 2". Teil 1 wurde im März gesendet: Demonstranten haben deswegen so zahlreich demonstriert, weil sie dafür bezahlt worden seien.
  • Jetzt geht es wiederum um Geld: Geld aus Georgien, mit dem UDALZOW in Russland neue Massenunruhen finanzieren will. Die weiteren Helfer dieser geplanten Mission: Sein Assistent Konstantin LEBEDEV und der ehemalige Chef der "Bank Moskau". Der Partner auf der georgischen Seite: der Vorsitzende des Verteidigungs- und Sicherheitsausschuss des georgischen Parlaments, Giwi TARGAMADSE. Nach Ansicht der Urheber des Films hat dieser reichlich Erfahrungen bei der Vorbereitung "bunter Revolutionen" in Georgien und in der Ukraine und war einer der Organisatoren von Massenunruhen in Weißrussland. 
  • Im Film sind Aufnahmen mit versteckter Kamera zu sehen: ziemlich verschwommen (so z.B. bei 6:15, 6:21, 7:53, 8:15). UDALZOW ist nirgendwo zu sehen. Angeblich aber zu hören. Wer den Film gemacht, bleibt ein Geheimnis - im Abspann werden keinerlei Namen genannt.
  • Der Film "Anatomie des Protests - 2" sorgt - wir nicht anders zu erwarten - für helle Aufregung. Duma-Abgeordnete sagen, dass UDALZOW "hinter Gitter" gehöre. Andere fordern, dass jetzt das Ermittlungskommitte tätig werden müsse. Dies geschieht auch sofort: wegen "Vorbereitungen zur Organisation von Massenunruhen.
  • UDALZOW, der jetzt verhört wird, bestreitet Gespräche mit georgischen Gesprächspartnern nicht. Geld sei aber nicht geflossen und "Massenunruhen" plane er auch nicht. Allerdings weitere Protestaktionen, aber "kein Sturm des Winterpalais".
  • nach dem Verhör wird er - trotz Anklage einer "Vorbereitung von Massenunruhen" nicht festgesetzt, sondern auf freien Fuß gesetzt. Sein Assistent LEBEDEV muss jedoch in U-Haft
  • im Februar 2013 verhängt ein Moskauer Bezirksgericht Hausarrest über ihn und verbietet ihm, Medien und das Internet zu nutzen. Der Hausarrest soll (ersteinmal) mit Ende Juli gelten. 

Ganz offensichtlich will man UDALZOW in seiner Eigenschaft als unangefochtener Anführer der "Linken Front" zermürben.

Sergej UDALZOW im Internet:

  • die "Linke Front" auf facebook oder beispielsweise in Rostov oder Nowgorod




(KA; AZ)

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