Volker STEINHOFF

panorama

Volker Steinhoff ist Jahrgang 1963 und stammt aus Hannover. 1988 brachten Radiosender, für die er als freier Autor arbeitete, erstmals Berichte von ihm aus Göttingen und dem südlichen Niedersachsen. Daraufhin erhielt er 1991 die Möglichkeit zu einem Volontariat beim NDR. Bereits ein Jahr später landete er als Redakteur bei panorama.

Bei panorama beschäftigt er sich vor allem mit Beiträgen über alte und neue Nazis, recherchiert aber auch regelmäßig über andere Themen und im Ausland.
Nachdem rechtsgesinnte Parteien im Verlauf der neunziger Jahre immer mal wieder den Einzug in Landesparlamente feiern konnten, stellte sich die Frage ganz besonders, wie man damit journalistisch umgehen solle.

Im NDR führte dies dazu, dass sich eine lose Gruppe von Redakteuren bildete, die sich speziell mit diesem Thema auseinandersetzt. Das Ziel dieses Teams, dem neben Steinhoff auch andere Redakteure vom Hörfunk oder den Landesfunkhäusern angehören: die Kompetenzen im Wissen über das Personal und die Strukturen der rechten Szene zu bündeln und aktuell zu halten. Denn insbesondere im Vorwege von Wahlen geht es regelmäßig darum, die aktuell wichtigen Parteifunktionäre zu kennen und so bei der Berichterstattung konkret und detailliert berichten zu können und nicht in die Falle oberflächliche Moralisierung oder Dämonisierung zu tappen. Hierbei ist insbesondere die Live-Berichterstattung am Wahlabend als Problem erkannt worden.

Vor diesem Hintergrund muss auch der panorama-Beitrag über die NPD gesehen werden: die Fahrt nach Steinburg war als eine hintergrundbildende Recherche-Reise, also als eine Art ”Fortbildung” gedacht gewesen. Bei einer kleineren Veranstaltung, die für aktuelle Berichterstattung uninteressant gewesen wäre, hätte man vermutlich keine Kamera mitgenommen. Im Gegensatz zur Recherche über Hintergründe zu den NPD-Funktionären, war es also Zufall, dass es zu solchen Aufnahmen kam.

Wie wichtig solche regelmäßigen Hintergrund und ‚Fortbildungs’-Recherchen sind, wurde gerade bei diesem Beitrag deutlich: Volker Steinhoff konnte zusätzlich zu den Krawallbildern auf Aufnahmen zurückgreifen, die schon früher gemacht worden waren. Da man nämlich nie sicher sein kann, welche Funktionäre später noch spektakulär ins Rampenlicht geraten, macht es Sinn, solche Aufnahmen auf Vorrat zu haben.

Hier finden sie ein kurzes Interview mit Volker Steinhoff über seine Arbeit am konkreten panorama-Bericht. Das Interview wurde via email geführt und um der besseren Lesbarkeit willen in der Form angepasst.

Im Verlauf der Jahre wurde Volker Steinhoff verschiedentlich ausgezeichnet. Er gewann für das Feature ”Die braune Wahlschlacht” 1999 den Medienpreises ”Sophie” des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Heinrich-Böll-Stiftung und des DGB und für den Dokumentarfilm ”Die Todespiloten” wurde ihm - zusammen mit mehreren Kollegen - im Frühjahr 2002 ein Grimme-Preis zugesprochen.

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: