Kölner Stadt-Anzeiger direkt nach dem Einsturz, 04.03.2009

"Das Gebäude stürzte nach vorne"

"Das Gebäude stürzte nach vorne"

Kölner Stadt-Anzeiger , 04.03.2009 

Die Ursache des Unglücks ist bislang zwar noch unklar. Nach Darstellung von Feuerwehr und der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) hat sich das Unglück vermutlich wie folgt ereignet: Unmittelbar vor dem Archivgebäude, unterhalb der Straßendecke, liegt die Baugrube für einen so genannten Gleiswechsel der neuen Nord-Süd-Bahn. Offenbar ist Erdreich in die Baugrube gerutscht, so dass die Oberfläche instabil wurde; der Gehweg zwischen Archiv und Baugrube gab nach. "Das Gebäude ist dann quasi nach vorne auf die Baugrube gestürzt", schilderte KVB-Vorstand Walter Reinarz die Katastrophe. Nach KVB-Angaben ist die Baugrube zudem voll Wasser gelaufen. Da das Grundwasser nicht abgepumpt werden könne, werde derzeit versucht, mit Betonmassen das Erdreich zu stabilisieren.

Bereits im Jahr 2007 haben nach KVB-Angaben die beiden Tunnelbohrmaschinen "Rosa" und Tosca" die Unglücksstelle zwischen den Haltestellen Severinstraße und Heumarkt von Süden nach Norden passiert und die Tunnelröhren geschaffen. Laut KVB wurden anschließend eine Art Kasten um die Tunnelröhren gebaut. In diesem Kasten wurden die Tunnelröhren wieder entfernt, um die Gleise dann über Kreuz führen zu können. Dadurch entstand die Baugrube unterhalb der Straße, in die nun das Stadtarchiv stürzte. Größere Bauarbeiten hätten dort allerdings schon seit längerer Zeit nicht mehr stattgefunden, so KVB-Vorstand Reinarz. In den vergangenen Tagen seien "nur kleinere Arbeiten" erledigt worden. (map)