Rudolf ELMER und Bankhaus Julius Bär: ein Überblick

Bereits in den 60er Jahren hat Dr. Erich DIEFENBACHER, Rechtsanwalt und (ehemaliger) Banker auf die gemeinschädlichen Geschäftspraktiken der Schweizer Bankenwelt hingewiesen. Das "Schweizer Banken- und Anwaltskartell" sorgte dann für die "Eliminierung von Erich Diefenbacher aus dem Schweizer Rechts- und Wirtschaftsleben." So steht es wortwörtlich in einer (ehemals) geheimen Akte der Schweizerischen Bundespolizei. Die Gründe für die "Eliminierung": Seine genaue Kenntnis z.B. der "illegalen Geldwäsche (illegaler Import von Geldern deliktischer Herkunft wie Gewinne aus Rauschgifthandel, Entführungslösegeld, illegaler Waffenhandel, Mafia- und Verbrechensyndikatserträgen et.etc.)". Erich DIEFENBACHER wurde mittels fiktiver Steuerschulden, die er sofort hätte bezahlen müssen, 1990 in die Emigration gezwungen. Mehr unter www.ansTageslicht.de/Diefenbacher.

Kurz darauf erschien das Buch "Die Schweiz wäscht weisser. Die Finanzdrehscheibe des internationalen Verbrechens". Autor: Prof. Dr. Jean ZIEGLER, Soziologieprofessor in Genf und kritischer Betrachter der Finanzwelt, Berater der Vereinten Nationen in Sachen weltweiter Hungerbekämpfung. Knapp 30 Jahre saß er für die schweizerischen Sozialdemokraten im Parlament, kämpfte für eine saubere Schweiz: im Bereich der Umwelt, aber auch bei der Finanzwirtschaft. Über sechs Millionen SFR Schulden hat er inzwischen - durch die vielen Prozesse und Gerichtsverfahren, die die Mächtigen und Reichen gegen ihn angestrengt haben. Z.B. durch Hans W. KOPP, Rechtsanwalt in Zürich mit großer Kanzlei und Inhaber von fast 50 Verwaltungsratsmandaten, bestens in der Schweizer Banken- und Wirtschaftswelt vernetzt. ZIEGLER nannte ihn einen "Geier". Musste die Bezeichnung zurücknehmen und 320.000 SFr zahlen. KOPP wurde nur wenig später, 1991, wegen Betrugs beim Zusammenbruch einer Finanzgesellschaft zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt. Ein aufschlussreiches Interview mit Jean ZIEGLER gibt es im Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT.

Jetzt Rudolf ELMER. Erst als IT-Fachmann und Controller bei der Bank Julius Bär in Zürich eingesetzt, dann auf den Cayman Inseln. Dort unterhält die Bankengruppe ein paralles Offshore-Firmengeflecht, um diversen Gestalten dieser Erde Steuerschlupflöcher anbieten zu können, aber auch um viele Geldvermehrungs-Transaktionen der unterschiedlichsten Arten fiktiv und steuerfrei über Schwesterfirmen abwickeln zu können, die nicht den Schweizer Gesetzen unterliegen.

ELMER war dort erst Chief Operating Officer, später dann auch Compliance Officer. Mit letzterer Funktion wurde er zum 'Gewissen' der Julius Baer Bank & Trust Company Ltd.. Jetzt begann er zu bemerken, was hinter den Kulissen läuft. Und wollte die dubiosen Praktiken in der Bank thematisieren. Keiner hatte Interesse. Im Gegenteil: Er machte sich zunehmend unbeliebt, wurde 2002 nach einem nicht durchgeführten Lügendetektortest, dem er sich stellen sollte, gekündigt. Jetzt wurde ELMER zu dem, was in ihm schon lange gärte: Er wurde zum Whistleblower. Weil seine 'Mächtigen' auf Cayman Islands und in Zürich nicht zuhören und reagieren wollten, ging er an die Öffentlichkeit: 2008 zusammen mit WikiLeaks. Über Nacht wurden beide weltbekannt: Die bis dahin nur Eingeweihten bekannte Plattform und der Whistleblower Rudolf ELMER machten Schlagzeilen. Im Kampf gegen die Praktiken der internationalen Steuerflucht. Und damit gegen seine ehemalige Bank Julius Bär. 

Seine Geschichte gibt es hier:

Wie sich das alles entwickelte und wie der Stand der Strafverfahren gegen ihn ist, u.a. wegen Bankgeheimnisverletzung, ist in der Chronologie des Whistleblowers Rudolf ELMER zusammengetragen. Im ABC der Akteure sind die wichtigsten Personen skizziert, die hierbei eine Rolle spielen.

Wir haben einen kleinen Blick in die Kundenliste der Bär-Gruppe in der Karibik geworfen. Und einige der Gauner, Drogenhändler und Mörder beschrieben: Bank Julius Bär: Kunden auf Cayman Islands.

Was "Offshore" bedeutet und wie daraus eine Money-Making-Maschine wird, hat Rudolf ELMER in einer kleinen Powerpoint-Präsentation zusammengestellt, die er ursprünglich für die Antikorruptions-Institution Transparency International gemacht hat: Money-Making Maschine "Offshore".

Als Rudolf ELMER und seine Familie 2004 wieder in die Schweiz zurückkehren, ließ ihn die Bank beschatten. Fast rund um die Uhr. Und nicht nur ihn, auch seine Frau und seine Tochter. Wie man sich fühlt, wenn man offenkundigem Psychoterror ausgesetzt ist, haben wir versucht, in objektivierter Form darzustellen: Anhand einer Fieberkurve des Stalking.

Wie es dazu kam, dass das Schweizer Bankgeheimnis immer mehr Löcher bekam und sich nach und nach in Luft auflöste, haben wir hier rekonstruiert: Schweizer Käse. Vom Ende eines Markenprodukts: dem Schweizer Bankgeheimnis.

Wenn Sie die gesamte Geschichte von Rudolf ELMER direkt aufrufen oder verlinken wollen, so können Sie das mit diesem kompakten (Perma)Link tun: www.ansTageslicht.de/Rudolf-Elmer. Eine Kurzfassung gibt es unter www.ansTageslicht.de/Elmer

(JL)

Es war sein erster großer Aufstieg und er konnte das Angebot seines Arbeitgebers, des Bankhaus Bär, nicht ausschlagen: Er sollte seinen Job als Revisor in Zürich jetzt auf die Cayman Islands gehen, wo die große schweizerische Privatbank eine Filiale unterhielt. Chief Operator war er nun und für den Bereich IT und das Sicherheitsmanagement sowie die gesamten Managementprozesse zuständig. Schnell ging es weiter. Er wurde stellvertretender Geschäftsführer und dann auch noch Compliance Officer.

In dieser Funktion bekam er mit, mit welchem Abschaum der Menschheit die Bär-Bank auf Cyaman Island so ihre Geschäfte machte. Da bunkerten griechische Reeder ihre Gelder, die "Rote Fini" hatte dort ein Konto, auf das sie ihre Erlöse aus den Geschäften mit und in der DDR als Inhaberin der Fa. "Novum Handelsgesellschaft mbH" umleitete, Millionäre aus aller Herren Länder. Aber auch der ehemalige Präsident von Mexiko, Carlos SALINAS, und der mexikanische Brigadegeneral Mario Arturo ACOSTA. Er hatte Jagd auf die Oppositionellen gemacht, sie ins Gefängnis gesteckt und foltern lassen. Einige davon wurden in Helikopter gepackt und bei lebendigem Leibe überm Meer in den Atlantik geworfen. Unter dem Begriff "flights of death" ist diese Methode bekannt geworden.