Das Drama "Kevin" im Überblick

Dieser Fall hat Deutschland geschockt, als im Oktober 2006 in Bremen ein zweieinhalbjähriger Junge von Behördenmitarbeitern des Amtes für Soziale Dienste im Kühlschrank eines Drogensüchtigen und Kleinkriminellen aufgefunden wird: als Leiche, vorher schwer misshandelt von seinem Ziehvater. Die Knochen im linken Oberschenkel, rechten Schienbein und linken Unterarm waren gebrochen - 5 Brüche. Weitere Diagnose: Bluterguss am Kopf und andere äußere Verletzungen. Später wird man insgesamt 24 Knochenbrüche einschließlich einer Schädelfraktur konstatieren. 

Lebend gesehen wurde Kevin Ende April - bei einer Besprechung im Jugendamt: die zuständige Sozialdienstbehörde bestand darauf, dass der Junge tagsüber in einem Spielkreis betreut würde. Dort tauchte Kevin nie auf. Der Behördenapparat ließ sich ein halbes Jahr Zeit, bevor man zur Tat schritt, um das wehrlose Kind in ein Heim zu geben. Die Behördenmitarbeiter kamen zu spät - die Leiche Kevins lag zu diesem Zeitpunkt mindestens schon 5 Monate im Kühlschrank. In der Kulmer Strasse in Bremen, Stadteil Gröpelingen:

Lebend gesehen wurde Kevin Ende April - bei einer Besprechung im Jugendamt: die zuständige Sozialdienstbehörde bestand darauf, dass der Junge tagsüber in einem Spielkreis betreut würde. Dort tauchte Kevin nie auf. Der Behördenapparat ließ sich ein halbes Jahr Zeit, bevor man zur Tat schritt, um das wehrlose Kind in ein Heim zu geben. Die Behördenmitarbeiter kamen zu spät - die Leiche Kevins lag zu diesem Zeitpunkt mindestens schon 5 Monate im Kühlschrank. 

Diesen Behördenskandal können Sie sich als panorama-Film anschauen, in einer kurzen Zusammenfassung oder als ausführliche Rekonstruktion nachlesen. 
Ebenfalls erfahren Sie hier, wer hier gehandelt bzw. nicht (rechtzeitig) gehandelt hatte: in einem ABC der (Nicht)Akteure. Ebenso listen wir die Verantwortlichkeiten auf. Dort finden Sie auch den 389 Seiten umfassenden Bericht des in Bremen eingesetzten Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der den sinnigen Titel "Kindeswohl" trug. 

Weitere Informationen zu diesem Fall finden Sie rechts oben auf der Navigationsleiste. 

Just zu der Zeit, als Kevin zu Tode kam, war panorama mit einem ähnlichen Beitrag auf Sendung:"Geschlagen, gequält, getötet - Datenschutz statt Kinderleben?". Ein Mordkommissar aus Duisburg, der im Jahr zuvor 5 ähnliche Kindestötungen ermitteln musste, machte klar, dass man solche Fälle verhindern kann, wenn alle zuständigen Behörden, Ärzte usw. an einem gemeinsamen Strang ziehen, z.B. ihre Informationen in Problemfällen in eine gemeinsam nutzbare Datenbank eingeben. Doch dem steht hierzulande - noch - der Datenschutz vor. 

Dass Ähnliches auch in anderen Wohlstandsländern vorkommen kann, haben wir ebenfalls dokumentiert: unter dem Thema Kinder + Armut auf diesem Unterportal. Die vierteilige Serie derWashington Post hat mehrere tragische Fälle aus der US-Bundeshauptstadt rekonstruiert und veröffentlicht - Ergebnis von Behördenversagen, Ignoranz und Missmanagement. Nach der Publikation hat sich dann vieles zum Besseren verändert: "Lost Children".

Wenn Sie diese Geschichte direkt aufrufen oder verlinken wollen, so geht dies am einfachsten unter www.ansTageslicht.de/Kevin.