Die 56 Berichte der SÜDWEST PRESSE aus Ulm, 11.05.2013

von Christoph MAYER

Nach der Feier gilt’s

SÜDWEST PRESSE , 11.05.2012 von Christoph MAYER

Grund zum Feiern? Ja. Für die Uni-Klinik war gestern ein guter Tag. Mit der Einweihung der Neuen Chirurgie hat Ulm jetzt endlich ein – dazu architektonisch ansprechendes – modernes Zentrum der Spitzenmedizin, das im Vergleich zur alten Chirurgie am Safranberg wie von einem anderen Stern daherkommt.


Mehr noch. Das neue Gebäude ist ein Schritt hin zur Gesundheitsstadt Ulm, sprich: zur langfristig geplanten Konzentration aller Kliniken auf dem Campus. Die ist geboten. Der Trend in Krankenversorgung und Forschung geht hin zu Vernetzung und Interdisziplinarität. Da braucht’s kurze Wege.


Applaus bekam Ministerpräsident Kretschmann, als er sich zur Verantwortung des Landes für die Uni-Kliniken bekannte und allen Privatisierungsgedanken eine Absage erteilte. Lob verdient vor allem der Klinikvorstand um Reinhard Marre und Rainer Schoppik. Den Neubau im Alleingang gestemmt zu haben, indem man die Hälfte der 240 Millionen Euro trägt und den Landeszuschuss vorstreckt, ist eine Leistung, die mehr wiegt als warme Worte.


Grund zum Feiern? Ab heute nicht mehr. Nun ist wieder Alltag. Für die Klinik heißt das: Patienten gut versorgen, mit knappen Budgets zurecht kommen, im Haus den sozialen Frieden wahren. Und der Chirurgie steht die Bewährungsprobe noch bevor. Am 15. Juni zieht sie binnen acht Stunden unter laufendem Betrieb um. Dann gilt’s.