Der Fall "Altaigate": ein Überblick

Die Zivilgesellschaft setzt sich gegen die Macht & VIP's zur Wehr

Hochmut kommt vor den Fall - so heißt es, stimmt aber nicht immer.

Ob diese Erfahrungsregel so funktioniert, hängt davon ab, wie wachsam und engagiert die Menschen und die Medien sind.

In der sibirischen Altai-Region war das so. Dort hat die Überheblichkeit von hohen Staatsbeamten immerhin 7 "VIP's" das Leben gekostet, darunter den Vertreter des russischen Präsidenten im Parlament, Alexander KOSOPKIN. Eine weitverbreitete VIP-Wilderei - abseits aller Gesetze und Regeln - endete in einem Hubschrauberabsturz.

Aus dem zunächst als "Unfall" gemeldeten Vorgang wurde indes schnell ein Skandal: "Altaigate" - in Anlehnung an den bekannten "Watergate"-Skandal.

Verwischte Spuren und zunächst lustlose Ermittlungen auf der einen Seite - Ärger, Wut und vor allem sichtbare Proteste über die Überheblichkeit der "Macht" auf der anderen Seite. Proteste, die über russlandweite Blogs und kleinere Demonstrationen in Moskau und in Südsibirien dem vermutlich alltäglichen Vorgang illegaler Wilderei zu einer größeren Wahrnehmung verholfen haben - als ein Zeichen der Gegenwehr: die Zivilgesellschaft gegen die "Macht".

Und deshalb ist es auch anders gekommen als gemeinhin erwartet: Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation erhebt im Juli 2010 - eineinhalb Jahre nach dem fraglichen Vorgang - doch noch Anklage gegen einen der Verantwortlichen, der den Absturz überlebt hatte: gegen Anatolj BANNYCH, den ehemaligen Vizepremier der Region Altai, gleichzeitig einer der bekannten Oligarchen und Medienbesitzer im Land.

Was das alles kam, ist in der Chronologie aller Ereignisse aufgelistet. Im ABC aller Akteure sind nochmals alle Namen notiert.

Wie die Menschen über ihre Heimat denken, wie die Politik und der Staat in den beiden Territorien (Region Altai und Republik Altai) funktionieren und wem die Medien dort gehören, finden Sie unter Region und Republik Altai.

Unter Andere Beispiele ziviler Gegenwehr finden Sie einen anderen, noch aktuelleren Fall, in dem sich Bürger mit der Überheblichkeit von Amts- und Funktionsträgern auseinandersetzen.

Diese Geschichte lässt sich direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Altaigate.
 
(JL / AE)