Maxim KATZ - ein Zivilbürger ganz unten

Wie kommt man 'aus dem Internet' an die reale Macht? Wie wird man für praktische Ideen von anderen Menschen unterstützt? Wie baut man die "Zivilgesellschaft" von unten auf? Und wie sichert man seine eigenen Ideen und Zukunft, ohne es sich mit der politischen "Macht" zu verderben?

Die Antwort heißt Maxim KATZ, Jahrgang 1984, wohnhaft in Moskau, genauer gesagt: im Stadtteil Schukino. Der junge Mann sitzt (bereits) im dortigen Stadtrat, versucht die Lebensumstände vor Ort zu verbessern. Seinen - bisher - größten Erfolg hat er bei der großen Einfahrtsstrasse nach Moskau verbucht, die direkt in Richtung Kreml führt, dort wo die "Macht" regiert. Konkret: KATZ hat 39.000 Fußgängern pro Tag, darunter vielen Anwohnern, zu ihrem Recht verholfen. Und die lokale Macht 'das Fürchten' gelehrt. Bzw. dem Moskauer Behördenapparat klar gemacht, dass es Sinn machen kann, auf Vorschläge von Bürgern einzugehen - zusätzlich ein 'pädagogischer' Effekt. Möglicherweise mit längerfristiger Wirkung.

Eine kleine Biographie

Als Maxim KATZ 8 Jahre alt ist, zieht es seine Familie nach Israel. 17jährig kommt er zurück in seine Heimatstadt, immatrikuliert sich an 3 Universitäten und bricht sein Studium nach kurzer Zeit wieder ab: Es bringt ihm nichts. Konkret: einen Hochschulabschluss hält er für "sinnlos", den Lernprozess an seinen Universitäten für eine "Fiktion". KATZ will einen anderen Weg gehen.

Bereits während seinen "Studiums" versucht er sich unternehmerisch. Das klappt nicht auf Anhieb, aber KATZ lernt schnell. Mit dem Aufstellen und Betrieb von Verkaufsautomaten in Moskau verdient er sein erstes Geld. Qua Zufall gerät er in Kontakt mit einem professionellen Pokerspieler, der ihn fasziniert. KATZ kann schnell analysieren, hat eine schnelle Auffassungsgabe, hat eine Gefühl für Zahlen. KATZ wird ebenfalls Pokerspieler. 

KATZ fasst schnell Fuß, das Pokern liegt ihm, 2007 wird er - 23 Jahre alt - zu einem der ersten Gewinner bei der russischen Pokermeisterschaft, kassiert 71.200 Dollar Preisgeld. Sein Startgeld für sein nächstes Projekt: den Aufbau einer Pokerschule, in der er anderen das beibringt, was er selbst inzwischen meisterhaft kann. Das Geschäftsmodell sieht so aus, dass derweil rund 500 Pokerspieler mitmachen und einen Anteil zahlen, wenn sie gewinnen. Eine Art Investition in Nachwuchsspieler, die sich beim Internetpoker bereits bewährt haben.

Das Modell trägt sich, bringt KATZ regelmäßige Einkünfte ein, so dass er sich anderen Dingen, Fragen und Problemen widmen kann, die ihn weit mehr interessieren: Wie die Menschen in großen Städten leben (müssen, können, sollten, dürften). Urbanistik ist das, wofür er sich ab sofort engagiert - mit einer soliden wirtschaftlichen Basis im Hintergrund, die ihm Unabhängigkeit verleiht. Darüber spricht KATZ 2012 in einem Interview mit RBK Daily, einer Medienmarke der deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt.

Die Fragestellungen und Antworten rund um das interdisziplinäre Forschungsfeld der Urbanistik (Stadtforschung) bringt er sich zum großen Teil selbst bei, liest sich überall ein, macht 2011 eine Art 'Lehre' in Dänemark im Architekturbüro Gehl Architects in Kopenhagen durch. Es handelt sich um ein weltweit agierendes Unternehmen, das seinen Fokus vor allem auf die Lebensqualität in den Städten richtet - unter besonderer Berücksichtigung der Interessen von Fußgängern und Radfahrern.

In diesem Zusammenhang bereist KATZ viele Städte, schaut wie andere Städte und Länder bestimmte Probleme lösen, es baut sich ein großer Schatz an Informationen auf. Zurück in Moskau will er jetzt einiges von dem, was er gesehen und gelernt hat, umsetzen. Es ist die Zeit um 2011/2012 - eine Ära, in der gerade in Russland, insbesondere in den großen Städten und allen voran in Moskau, Bürger ein anderes Selbstverständnis bekommen von dem, was ihre eigene Rolle im Kontext des ganzen Landes anbelangt (siehe dazu Zivilgesellschaft: Dezember 2011 bis Herbst 2012 - eine Chronik).

Stadtrat im Stadtteil Schukino: Die Wahl 2012 

KATZ'ens Stadtgebiet, in dem er wohnt, liegt nordwestlich der City und des Kreml (links oben im aktiven Bild), zählt rund 100.000 Einwohner in zumeist hohen Häusern, die alle nach 1990 entstanden. Zu Sowjetzeiten war hier militärisches Übungsgelände, wo sich heute eine ganze Reihe wissenschaftlicher Einrichtungen befinden. Entsprechend die Einwohnerschaft, unter denen viele als Forscher und Wissenschaftler ihr Einkommen finden. Das Viertel gilt als vergleichsweise wohlhabend. Und ebenso sehen auch die Wahlergebnisse ein wenig anders aus: Die staatstragenden Parteien schneiden ein wenig schlechter, liberal(er)e Parteien ein wenig besser ab.

2012, am 4. März, wurde nicht nur Wladimir PUTIN erneut und zum dritten Male zum Staatspräsidenten gewählt. Auch in den Stadtteilen von Moskau gab es Wahlen zum lokalen Stadtparlament. Maxim KATZ bewirbt sich - gemäß seiner Philosophie: Man kann die Welt nur von ganz unten verändern.

Und auch nur mit guten Ideen. KATZ, der in keinster Weise zum politischen Establishment gehört, lässt ein Flugblatt (siehe aktives Bild) drucken - er will in den Stadtrat hinein. Um dort - und ganz auf unterster Ebene - ein wenig Bewegung in die vielfach verkrusteten und monopolisierten Strukturen zu bringen. Dies ist der Text des Flugblatts:

"Mein Name ist Max Katz, ich bin 27 Jahre alt. Am 4. März werden die Wahlen in den Stadtrat Schukino stattfinden. Das ist eine komplett sinnlose Behörde, die über keine Befugnisse verfügt.
Der größte Teil des Budget der Stadtbehörden wird darauf verschwendet, diese Behörden zu versorgen. Das durchschnittliche Lebensalter eines Stadtratsabgeordneten ist 63 Jahre. Es gibt aber keine Gründe, wieso Sie sich dafür interessieren sollten.
Doch habe ich mich dafür entschieden, an diesen sinnlosen Wahlen teilzunehmen. Und hiermit gebe ich Ihnen dieses Flugblatt, das auf meine eigene Kosten gedruckt wurde.
Seit ich 17 Jahre alt war machte ich Geschäfte. Als ich 26 wurde habe ich eine internationale Firma, ein Projekt gegründet, an dem 500 Leute teilnehmen.
Da mein Unternehmen in mehreren Ländern der Welt arbeitet, bin ich in den letzten Jahren viel gereist. Mit der Zeit wurde meine Interesse dafür, wieso es sich in einigen Städten viel angenehmer leben lässt, immer größer.
Ich habe viele Bücher und andere Quellen darüber gelesen und habe über einen 75-jährigen Professor erfahren, der sein ganzes Leben lang den Funktionsablauf der Städte an einer Universität in Kopenhagen erforscht hat.
Ich bin nach Dänemark gekommen und habe bei seinem Unternehmen eine Lehre durchgemacht. Ich habe gelernt, wie man eine Stadt sicherer und komfortabler für die Einwohner machen kann. Ich habe gelernt, welche Fehler in verschiedenen Ländern bei der Stadtplanung gemacht werden. Mehr Information darüber kann man in meinem Blog finden: maxkatz.lj.ru.
Jetzt will ich dieses Wissen in Moskau einsetzen, ich habe aber keine Kontakte, da ich niemals als Beamter tätig war. Also habe ich nur einen Weg, um an die “Macht” zu kommen: durch die Wahl. Und obwohl ich keine Befugnisse im Fall des Gewähltwerdens haben werde, ist es trotzdem ein guter Anfang einer politischen Karriere.
Mir wurde empfohlen, all das nicht direkt zu schreiben, sondern zu versprechen, dass ich mich für Rentenerhöhung und Lohnerhöhungen einsetzen werde. Und dass ich in Lügen verwickelte Beamte ertappen werde.
Mir wurde empfohlen meinen Namen zu verändern und mich in einem Anzug fotografieren lassen – so wie im Pass. Man sagte mir, es sei so in der Politik so üblich.
Unsere Politiker ekeln mich an, deswegen schreibe ich Ihnen so, wie es ist."


Maxim KATZ wird gewählt. Unter 18 Bewerbern in seinem Wahlkreis ziehen 5 in das lokale Stadtteilparlament ein. Maxim KATZ landet mit 17% der Stimmen auf Platz 4. Jetzt ist er einer von insgesamt 18 Stadtverordneten (aus 3 Wahlkreisen).

KATZ geht auch gleich ans Werk. Über die (üblichen) Wahlregelverletzungen und über die Besonderheiten seines Stadtteils schreibt er in seinem Blog maxkatz.livejournal.com. Den Umstand, dass die Leiterin der Stadtverwaltung, Janna Mikchailovna VODOLASOVA (Einiges Russland), ein falsches Diplom besitzt und sich damit gegenüber anderen durchsetzt, will KATZ nicht akzeptieren.

Engagement bei der "komplett sinnlosen Behörde" 

KATZ sammelt Verbündete unter seinen neuen Kollegen. Gleich im Mai schreibt der Abgeordnete Andrej Vadimovich GREBENNIK (parteilos, von der Kommunistischen Partei aufgestellt) einen ersten Brief an die Staatsanwaltschaft, sie möge sich darum kümmern, sprich ermitteln, es habe da eine Kungelei gegeben. Doch die Staatsanwaltschaftantwortet nicht.

GREBENNIK schreibt einen zweiten Brief. Wieder keine Reaktion.

Am 16. Juni unterschreiben bereits 6 Abgeordnete, darunter KATZ, einen Brief an Moskaus Bürgermeister SOBYANIN und die zuständige Abteilung "Lokale Behörden" (siehe aktives Bild). Die antworten eine Weile später, dass sie keine Gesetzesverletzungen erkennen könnten.

Inzwischen hat die Leiterin der Stadtverwaltung, Janna VODOLASOVA, von der Aktion erfahren - sie will jetzt einige ihr unliebsame Mitarbeiter loswerden und drängt sie, zu gehen, sprich zu kündigen. Die wehren sich und wenden sich an die Kommission zur Bekämpfung der Korruption.

Jetzt wollen die kritischen Lokalparlamentarier es genau wissen und schreiben am 6. September 2012 an die Universität. Die antwortet bereits wenige Tage später und bestätigt, dass die Diplomurkunde nicht echt ist (siehe aktives Bild).

Und wieder unterzeichnen 5 parteilose Abgeordnete von insgesamt 18 Stadtverordneten in Schukino einen zweiten Brief an die Staatsanwaltschaft, diesesmal mit der Bestätigung der Universität, dass es sich um ein ge-faktes Diplom handelt. Und diesesmal erhalten sie auch eine Antwort: Dass es sich um eine Gesetzesverletzung handele und dass die Stadtverwaltungsleiterin entlassen werden sollte.

Zwar kommt es zu einer offenen Diskussion im Stadtparlament (siehe YouTube-Video im aktiven Bild), doch die politische Mehrheit der Parteigenossen von "Einiges Russland" verhindern das.

So bleibt - ersteinmal - alles beim Alten. Man versucht in der "komplett sinnlosen Behörde" das Thema von der Agenda zu vertreiben.

Maxim KATZ macht den Vorgang öffentlich. Er berichtet darüber am 26. November in seinem Blog und druckt gleich zu Beginn des Monats Dezember mit Spenden von Bürgern, die diesen Vorgang ebenfalls nicht für 'in Ordnung' befinden, eine Zeitung, deren Titel aus einem einzigen Buchstaben besteht: "Щ", zu deutsch: "SCH" und steht für "Schukino". Die Zeitung ist für die nicht Internet-affinen Schukino-Bürger gedacht, die seinen Blog nicht lesen (können). In Ausgabe Nr. 1 informier er über seine Arbeit und andere für die Öffentlichkeit wichtige Dinge. Startauflage: 25.000 Exemplare.

Darin berichtet er auch über kleinere Veränderungen, die sich durchsetzen ließen:

  • 165 neue Parkbänke
  • die Verlegung einer Haltstelle sowie
  • Reperaturen an anderen Bushaltestellen
  • ein neues Strassenbahngleis.

Erfolge im Kleinen, aber im Interesse der Bürger.

Projekt "City4People" 

Was sich in seinem eigenen Stadtteil als recht zäh erweist, geht offenbar deutlich schneller, wenn es um eine sehr bekannte, große und repräsentative Strasse geht: Veränderungen im Herzen von Moskau.Dazu gründen Maxim KATZ und der Blogger Ilja VARLAMOV, der sich ebenfalls für Stadtentwicklung interessiert, am 4. Juni 2012 eine Stiftung city4people.ru. Ihre Idee: die Lebensqualität auch in der Innenstadt z.B. auf der Strasse zu verbessern. Sie holen sich dazu bekannte Namen als Sponsoren, z.B. die Automarke BMW oder Mövenpick.KATZ und VARLAMOV starten mit bzw. auf der großen Twerskaja-Strasse, einer der großen Ein- und Ausfhartsstrassen nach und von Moskau, die in unmittelbarer Nähe des Kreml beginnt und rund 2 km nach auswärts, in Richtung des sogenananten Gartenring führt. Die Strasse ist riesig breit, dicht befahren und links und rechts parken die vielen Autos die vergleichsweise schmalen Gehwege zu: Viel Raum für die Kfz, wenig Platz für die Bürger, wie das Foto aus dem Projekt "city4people" zeigt: 

Über den Sommer erstellen sie Statistiken:
Sie machen einer Erhebung zu den Autos und den Fußgängern. An einer dieser Stellen zählen sie 183 Parkplatzmarkierungen auf dem Gehweg, die im Durchschnitt täglich von 548 Autofahrern in Anspruch genommen werden. Den restlichen Gehweg nutzen 39.016 Menschen. Anders gesagt:

  • 75% der Gehwegfläche für 548 Autonutzer
  • 25% für 39.016 Fußgänger


Ein solches Missverhältnis lässt sich nicht leugnen. Und auch nicht wegdiskutieren: 

KATZ wird seine Recherchen und die Ergebnisse ausführlich im September 2012 in seinem Blog maxkatz.livejournal.com beschreiben. Dort finden sich auch viele weitere Grafiken und Aufnahmen von der Situation vor Ort.

Da die Zahlen eine klare Sprache sprechen, setzen sich KATZ und VARLAMOV mit der Moskauer Stadtverwaltung in Verbindung: mit dem Vizebürgermeister, der für den Verkehr in Moskau zuständig ist. Sie schreiben ihm einen Brief und präsentieren die Zahlen. Und kündigen an, dass sie gegebenenfalls 20.000 Flugblätter für die dort wohnenden Einwohner drucken und verteilen würden. Er müsse sich dann auf viele Nachfragen einstellen.

Der Wink mit dem Zaunpfahl genügt. Der Vizebürgermsiter lässt eine Präsentation für den Bürgermeister selbst, Sergej SOBYANIN, erstellen. Nachdem SOBYANIN das Problem am 11. Dezember 2012 zur Kenntnis genommen hat, handelt er: Am Ende des nächsten Tages, am 12. Dezember sind alle Parkmarkierungen auf den Gehwegen verschwunden. Schritt Nr. 1. In einem Interview beschreibt KATZ selbst, wie und warum das alles (so schnell) abgelaufen ist.

Im April 2013 dann Schritt Nr. 2:

  • Jetzt sind auch die Parkmarkierungen am Strassenrand verschwunden
  • auf den Gehwegen stehen in regelmäßigen Abständen Bänke und Blumenkübel.


Und jetzt dominieren die Fußgänger die Gehwege zu 100%: 

Doch dies ist nur der eine Effekt: die optische Veränderung, die auch mehr Bequemlichkeit für die Bürger mit sich bringt. Ein anderer Efekt mag langfristiger wirken:

  • Dass nämlich auch der staatliche Behördenapparat auf Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung eingehen kann bzw. muss - wenn nur genügend Menschen dies unmissverständlich kommunizieren
  • Und dass dabei der hierarische Verwaltungsapparat nicht unbedingt sein monopolistisches Selbstverständnis aufgeben muss.

Zusammenarbeit mit Alexej NAWALNY

KATZ und NAWALNY kennen sich, sind miteinander befreundet. Der eine ist auf der untersten Ebene politisch aktiv, der andere fordert Wladimir PUTIN heraus: NAWALNY will im September 2013 Bürgermeister von Moskau werden, zumindest will er kandidieren. 2017 will er dann gegen PUTIN antreten. So zumindest seine aktuellen Pläne.

Bei den Wahlen zum Koordinationsrat der Opposition im Oktober 2012 sind beide in das Gremium gewählt worden. NAWALNY ist dort nach wie vor die unbestrittene Führungsfigur, KATZ ist im März 2013 wieder ausgetreten: die Arbeit erscheint ihm zu ineffektiv.

Effektivität indes praktiziert Maxim KATZ jetzt als stellvertretender Leiter im Wahlkampfstab von NAWALNY. Da gibt es viel zu tun, denn NAWALNY steht unter massivem Beschuss seitens der "Macht".

Auch wenn KATZ und NAWALNY sehr unterschiedliche Vorstellungen über den Weg zu einem anderen Russland haben mögen, aber niemand sagen kann, wie sich das am wirkungsvollsten realisieren lässt, kann man nur darauf setzen, alle Wege zu nutzen, die sich bieten. So unterschiedlich sie auch sein mögen. Ein Versuch.

Der allerdings klappt nicht. Eine Woche vor den Bürgermeisterwahlen passiert das, was die russische Opposition flächendeckend so schwach macht: Zwist und Uneinigkeit in vielen (unwesentlichen) Dingen. Konkret: KATZ wird aus dem Wahlkampfstab von NAWALNY entfernt. Später wird sich NAWALNY sehr kritisch über seinen ehemaligen Mitstreiter äußern: "Ein unanständiger Mensch und einfach ein Gauner." Woraufhin wiederum Max KATZ reagiert: ebenfalls auf Doschd.

Erst Jakoblo, jetzt Dmitry GUDKOV

Nach diesem Rauswurf kandidierte KATZ für einen Sitz in der Moskauer Stadtduma. Sein Wahlkampf in den Stadtbezirken Schukino, Choroschovo-Mnevniki, Fili Park wurde privat finanziert und er konnte sich auf rund 300 Wahlkampfhelfer stützen. Allerdings kam er bei der Wahl nur auf knapp 23%, wurde Dritter und konnte nicht in das Stadtparlament einziehen.

Neuer Anlauf: KATZ tritt vor der Staatsdumawahl im September 2016 der Jaboloko-Partei bei. Die kann mit ihm nicht so viel anfangen - Katz wird am 1. Februar 2017 aus der Partei ausgeschlossen.

Bereits im September war KATZ Leiter des Wahlkampfstabs von Dmitry GUDKOV, der sich um ein Mandat in der Staatsduma beworben hatte, aber ebenfalls nicht genügend Stimmen bekam. Jetzt will GUDKOV für die Bürgermeisterwahl 2018 kandidieren. Maxim KATZ wird sein Wahlstabsleiter bleiben.

KATZ hat sich seit Herbst 2016 neu orientiert. Neben seinen Aktivizäten zuhause in Moskau nimmt er jetzt als 'Student' am Chevening Scholarships Programme der Universität Glasgow teil: Studiengang "Public and Urban Policy". Dies ist ein Ausbildungskonzept, das auf internationaler Vernetzung beruht und für künftige Leitungsaufgaben vorbereitet.