ABC der Akteure



ALDAG, Rolf

Geboren 1968 in Beckum. ALDAG ist ehemaliger Profiradfahrer unter anderem auch für das Team-Telekom, wo er auch seine Karriere beendet (inzwischen heißt dieses jedoch T-Mobile). Er wechselt 1991 vom Amateur-Radsport ins Profilager und fährt für das Team Helvetia. 1993 wechselt er zum Team Telekom. Seit 2007 ist ALDAG sportlicher Leiter des Teams T-Mobile. Am 24. Mai 2007 gibt ALDAG auf einer Pressekonferenz ein Geständnis ab jahrelang gedopt zu haben


BÖLTS, Udo

Geboren 1966 in Rodalben. BÖLTS ist ehemaliger Radprofi und ist in seiner Laufbahn für folgende Teams angetreten: 1989 - 1990 Team Stuttgart, 1991-2002 Telekom, 2003 Gerolsteiner. Seit 2004 war BÖLTS sportlicher Leiter beim Team Gerolsteiner. BÖLTS galt während seiner aktiven Laufbahn immer als Mannschaftsfahrer und Kämpfernatur. 
BÖLTS gesteht am 23.05.2007 das Doping während der Zeit bei Telekom und tritt einen Tag später von seinem Amt als sportlicher Leiter des Teams Gerolsteiner zurück um „mit seiner Vergangenheit nicht von den Erfolgen des jungen Teams abzulenken“


D´HONT, Joseph Leon „Jef“

Eigentlicher Name: Joseph Leon D’HONT ist ehemaliger Radprofi und seit 1963 Masseur für verschiedene Radrennställe. Der gebürtige Belgier hat von 1992 - 1996 für das Team Telekom gearbeitet. 1998 ist er in die Festina-Äffare verwickelt, da er des Dopings bei seinem Arbeitgeber dem Team „La Francaise des Jeux“ überführt wird. Dieses Vergehen handelt ihm eine neunmonatige Freiheitsstrafe auf Bewährung ein. 
D’HONT erlangte weiterhin Bekanntheit, als er 2007 als Insider über die Dopingmachenschaften im Radsport berichtet. Durch seine Aussagen werden Fahrer geständig. D’HONT bringt die Welle der Geständnisse ins Rollen. D’HONT veröffentlicht ein Buch in dem er seine Erfahrungen als Masseur aufschreibt und damit viele Fahrer darunter auch Jan ULLRICH schwer belastet. Titel des Buches: „Erinnerungen eines Radfahrer-Pflegers“


DIETZ, Bert

1994 bei der Telekom-Mannschaft. Nach eigener Aussage hat er schon zu dieser Zeit leistungssteigernde Substanzen verwendet wie etwa Cortison oder ein spezielles Präparat des Betreuers Jef D´HONT. 2000 beendete Bert DIETZ seine Laufbahn als Radfahrer. 
Am 21. Mai 2007 gesteht DIETZ in der ARD-Sendung Beckmann , seit 1995 zunächst beim damaligen Team Telekom regelmäßig mit Epo gedopt zu haben, unter der Anleitung der Team Telekom Ärzte, SCHMIDT und HEINRICH


FRANKE, Werner Wilhelm

geboren 1940 in Paderborn. Seit 1973 Professor für Zell- und Molekularbiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum der Universität Heidelberg. FRANKE ist ein erklärter Dopinggegner und führender Experte in Doping Fragen. 1999 wird FRANKE durch einen TV- Auftritts in der Sendung Monitor auf einen der Hauptzeugen, Dieter QUARZ, aufmerksam. Sie treffen sich, unter mit der Begründung, dass er QUARZ behilflich sein möchte, einen neue Beschäftigung zu finden. FRANKE informierte QUARZ nicht über die Anwesenheit der Spiegel-Redakteurs Udo LUDWIG. Die allgemein gehaltenen Beweise, die QUARZ vorlegt, veranlassen FRANKE eine Strafanzeige wegen organisierten Dopings und Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz zu stellen und beschuldigt öffentlich QUARZ


FUENTES GONZALES, Eufamio

Eufemiano FUENTES GONZALES ist gelernter Gynäkologe aus Spanien, der sich später auf Sportmedizin spezialisiert. FUENTES war Team-Arzt des von Manolo SAIZ geleiteten Team Liberty Seguros-Würth. FUENTES gerät 2006 in die Schlagzeilen, als der Dopingring um ihn auffliegt. FUENTES hat über Jahre hinweg Radsportler systematisch gedopt. Darunter auch die deutschen Fahrer Jan ULLRICH und Jörg JAKSCHE. Die Guardia Civil kommt dem Arzt auf die Schliche. Im Jahr 2007 wurden die Ermittlungen eingestellt, da die Dopingbestimmungen zu dieser Zeit keine Grundlage für weitere Ermittlungen gaben


GEYER, Matthias

ist seit 1997 als Redakteur beim SPIEGEL . Von 2002 bis 2006 war er Politischer Reporter in Berlin, seit 2006 ist er Leiter des Ressorts Gesellschaft. 2008 erhält GEYER neben Lothar GORRIS und Udo LUDWIG den Henri Nannen Preis in der Kategorie „Beste Investigative Leistung“ für eine Reihe gemeinschaftlicher Artikel zum Thema „Doping im Radsport“. Zwei der Artikel sind „Bellas Blut“ und „Der einzige Zeuge“


GODEFROOT, Walter

ist ein ehemaliger Radprofi und Radsportmanager. 1992 arbeitet GODEFROOT als sportlicher Leiter beim Team Telekom und 2004 bis 2005 ist er der Team-Manager des in Team T-Mobile Radsportteams. 2005 zieht er sich aus dem Radrennsport zurück. 
Im Juli 2006 kehrt GODEFROOT in den Profi-Radsport zurück. Er soll das vom Dopingskandal FUENTES betroffene Team Astana als Berater der Teamleitung unterstützen. Im Juli 2007 verdächtigten die Teams, die GODEFROOT leitet, der Mitwisserschaft und Anstiftung bezüglich des organisierten Dopings. Im Mai 2007 wirft Bert DIEZ, in der Fernsehsendung Beckmann , Walter GODEFROOT erneut organisiertes Doping vor. Aus juristischen Gründen werden diese Äußerungen unkenntlich gemacht


GORRIS, Lothar

Seit 1997 beim SPIEGEL und Leiter des Sport-Ressorts. 2008 erhält Lothar GORRIS neben Matthias GEYER, Detlef HACKE und Udo LUDWIG den Henri Nannen Preis in der Kategorie „Beste Investigative Leistung“ für eine Reihe gemeinschaftlicher Artikel zum Thema „Doping im Radsport“. Zwei der Artikel sind „Bellas Blut“ und „Der einzige Zeuge“


HACKE, Detlef

Seit April 2002 ist er Sportredakteur beim SPIEGEL . 2008 erhält Detlef HACKE neben Lothar GORRIS, Matthias GEYER und Udo LUDWIG den Henri Nannen Preis in der Kategorie „Beste Investigative Leistung“ für eine Reihe gemeinschaftlicher Artikel zum Thema „Doping im Radsport“. Zwei der Artikel sind „Bellas Blut“ und „Der einzige Zeuge“


HEINRICH, Lothar

Lothar HEINRICH ist einer der Doping-Ärzte, der an der Universitätsklinik Freiburg zusammen mit Andreas SCHMID ein Dopingsystem für das Team-Telekom aufstellte. Genau wie Andreas SCHMID war Lothar HEINRICH am 23.05.2007 geständig


HENN, Christian

Ehemaliger Radprofi. Bronzemedaillengewinner des Straßenrennens bei der Olympiade in Seoul 1988. Langjähriger Fahrer des Team Telekom. 1999 wird HENN durch Testosteron-Missbrauch auffällig, woraufhin er seine Karriere beendet. Am 22.5.2007 gesteht HENN zwischen 1995 und 1999 mit Epo gedopt zu haben


JAKSCHE, Jörg

Geboren 1976 in Fürth. JAKSCHE ist Radrennprofi, der seine Karriere beim Team Polti im Jahre 1997 begann. Schon im Jahre 1998 wechselt er zu dem erfolgreichen Team-Telekom. Danach verläuft seine Karriere unter anderem in den Teams CSC und ONCE von Bjarne RIIS. 
JAKSCHE ist schwerwiegend in den "Fuentes-Skandal" 2006 verwickelt. Bei FUENTES werden Blutkonserven mit der Nummer 20 sowie mit dem Codenamen „Bella“ gefunden, diese Konserven können eindeutig JAKSCHE zugeordnet werden. JAKSCHE wird später dem SPIEGEL ein Interview geben, in dem er sich des Dopings bekennt und ausführlich über Doping im Radsport berichtet. Der Artikel kommt unter dem Namen „Bellas Blut“ heraus


KINDERVATER, Jürgen

Geboren 1945 in Wernigerode. KINDERVATER war von 1990 – 2002 Leiter der Konzernkommunikation der Deutschen Telekom AG. Unter anderem ist er Schöpfer des „T“ und der Farbe Magenta. Auf Kindervater ist es zurückzuführen, dass Telekom der Sponsor für das gleichnamige Team Telekom wurde


LUDWIG, Udo

Seit 1990 ist er bei beim SPIEGEL im Sport-, seit mehr als zehn Jahren im Deutschland-Ressort. Im Jahr September 2007 hat er mit Professor Werner FRANKE ein Buch veröffentlicht: „ Der verratene Sport. Die Machenschaften der Doping-Mafia.“ 2008 erhalten LUDWIG, Lothar GORRIS, Matthias GEYER und Detlef HACKE den Henri Nannen Preis in der Kategorie „Beste Investigative Leistung“ für eine Reihe gemeinschaftlicher Artikel zum Thema „Doping im Radsport“. Zwei der Artikel sind „Bellas Blut“ und „Der einzige Zeuge“. (Mehr Infos unter Udo LUDWIG)


MEUTGENS, Ralf

Ralf MEUTGENS geboren 1959 in Düsseldorf ist Journalist und Autor. In den 1980er Jahren war er Amateurfahrer und Inhaber der Trainer-A-Lizenz. Er war außerdem Honorartrainer im Radsportverband Nordrhein-Westfalen und Referent in der Trainerausbildung des Bundes Deutscher Radfahrer. Anfang der 90er Jahre stellte er sein Engagement beim Bund Deutscher Radfahrer ein: nach unüberbrückbaren sportfachlichen Differenzen (Tiefkniebeuge beim Karfttraining). Seine vielfältigen Kontakte zur Basis blieben davon aber unberührt. 
Im April 2007 veröffentlicht MEUTGENS das Buch: „Doping im Radsport“. Aufgrund seines Fachwissens, gilt er als einer der renommiertesten deutschen Journalisten zum Thema Doping. Ralf MEUTGENS verfasst den Artikel: “Die große Informantenverbrennung“, erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (22.02.2000). Er schildert in dem Artikel den fragwürdigen Umgang mit Dieter QUARZ, einem der Hauptzeugen und seitens des SPIEGEL s angepassten Beweisen, die von QUARZ stammen


PAFFRATH, Jörg

PAFFRATH ist ehemaliger Profiradrennfahrer, der 1997 sein Doping gesteht, nachdem er im Juni 1996 positiv getestet wird. Er beendet noch 1996 seine Karriere und gesteht 1997 über vier Jahre mit 24 verschiedenen Mitteln gedopt zu haben. Der Deutsche Radsport Verband sperrt ihn danach lebenslänglich. 2003 wird nach einem Gnadengesuch die Sperre aufgehoben


PEVENAGE, Rudy

Geboren 1954 in Moerbeke, Belgien. PEVENAGE war selbst aktiver Radfahrer und gewinnt 1980 das grüne Trikot der Tour de France. Später war PEVENAGE der persönliche Betreuer von Jan ULLRICH. Und sportlicher Leiter des deutschen Team T-Mobile. 2006 war er in den Dopingskandal um Eufemiano FUENTES verwickelt


QUARZ, Dieter

ist Diplom-Trainer für Radsport und diplomierter Chemiker aus Düsseldorf. Er engagiert sich seit langen im Kampf gegen Doping. Erwarb sein Fachwissen als Pfleger in verschiedenen Rad-Teams und hatte Einblick in die allgemeinen Dopingmachenschaften. Ohne bestimmte Teams oder Radsportfahrer zu nennen, stellt sein auf jahrelanger Arbeit fundiertes Fachwissen und seine Verbindungen den Spiegelredakteuren Udo LUDWIG und Matthias GEYER zur Verfügung. Daraufhin veröffentlicht der SPIEGEL am 14.06.1999 den Artikel: "Die Werte spielen verrückt“, die das Team Telekom mit Doping in Verbindung brachten. Doch es bestehen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der damaligen Recherche. Am 22.02.2000 berichtet Ralf MEUTGENS in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einem zweifelhaften Umgang des SPIEGELS mit einem der Hauptzeugen, Dieter QUARZ. Die allgemeinen Schilderungen und Beweise über das Doping im Radsport, die QUARZ gegenüber dem SPIEGEL darstellt, werden nach Bedarf verändert und seine Identität in der Öffentlichkeit preisgegeben


RIIS, Bjarne

Geboren 1964 in Herning, Dänemark. RIIS ist ehemaliger Profiradrennfahrer und gewinnt 1996 mit dem Team Telekom die Tour de France. Aufgrund seines hohen Hämatokritwerts heißt er in internen Kreisen auch „Mister 60 Prozent“. In einem TV Interview mit Jef D’HONT im März 2007 beschuldigt dieser RIIS mit Epo gedopt zu haben. Im Mai 2007 gibt RIIS ein Geständnis ab, in dem er sagt, dass er in der Zeit von 1993 bis 1998 mit Epo, Cortison und Wachstumshormonen gedopt habe. Darunter fällt auch sein Tour Titel von 1996, der ihm aber nicht mehr aberkannt werden kann, da die achtjährige Verjährungsfrist abgelaufen ist. Später arbeitet RIIS in seinen eigenen Team CSC, wo er die Position des sportlichen Leiters bekleidet


SOMMER, Ron

Geboren 1949 in Haifa, Israel. 1995 – 2002 war SOMMER Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG


SINKEWITZ, Patrik

Geboren 1980 in Fulda. SINKEWITZ ist Deutscher Profi-Radfahrer. Von 2006-2007 fährt er für das Team T-Mobile. Am 8. Juni 2007 wird bei ihm eine positive A-Probe festgestellt. Sie schlägt auf Testosteron-Epitestosteron an. Am 18. Juli 2007 gibt der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) dies bekannt. T-Mobile suspendiert ihn daraufhin. Die Konsequenz aus dieser Dopingprobe ziehen ARD und ZDF . Diese ziehen sich aus der Liveübertragung der Tour de France zurück. Die Berichterstattung übernimmt SAT1 . SINKEWITZ wird für vier Jahre für die Tour de France und weitere Rennen gesperrt


SCHMID, Andreas

Ein Team-Arzt vom Team Telekom. SCHMID ist an der Universitätsklinik Freiburg tätig gewesen. Am 23. Mai 2007 gibt der Arzt ein Geständnis über seine Dopingpraktiken ab: „Ich räume ein, seit Mitte der 90er Jahre das Doping einzelner Radprofis unterstützt zu haben“ . Weiterhin war SCHMID auch der Team-Arzt des SC Freiburg, dessen Führung ihn nach der Dopingbeichte jedoch auch entlassen hat


TREUTLEIN, Gerhard

Arbeitete als Professor an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Im Jahr 2007 wurde TREUTLEIN pensioniert und gründete er das Zentrum für Dopingprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. 
Zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit veröffentlicht er zahlreiche Publikationen, u.a. zur Geschichte und Soziologie des Dopings und zur Dopingprävention. 
TREUTLEIN war bei dem Treffen im August 1998 von QUARZ, FRANKE, LUDWIG anwesend


ULLRICH, Jan

Jan ULLRICH, geboren 1973 in Rostock, ist ehemaliger Profiradrennfahrer. Direkt nach dem Amateurradsport wechselt er ins Profilager vom Team Telekom. Dort gewinnt ULLRICH 1997 als erster und bislang einziger Deutscher die Tour de France. Darüber hinaus erreicht er viermal den zweiten, einmal den dritten und einmal den vierten Platz. ULLRICH fährt von 1995 – 2002 für das Team Telekom, wird dann jedoch wegen Amphetaminen vom Radsportweltverband gesperrt. Nach der sechsmonatigen Sperre fährt er für das Team Bianchi/Coast weiter. Schon 2004 ist er wieder beim Team Telekom angestellt. Im Jahr 2007 beendet ULLRICH auf einer Pressekonferenz in Hamburg seine Karriere. 2007 gerät ULLRICH mit dem "Fuentes-Skandal" in Berührung, nachdem er Kunde bei dem spanischen Dopingarzt Eufemiano FUENTES gewesen sein soll und dort die Codeziffer 1 bekommen hat. Bei einer Razzia bei FUENTES werden Blutkonserven gefunden, die zuerst ULLRICH zugeordnet werden können und dann auch per DNA-Abgleich identifiziert werden


VOET, Willy

Ehemaliger Festina-Masseur und unter anderem auch persönlicher Pfleger von Richard VIRENQUE. Der Belgier steht 1998 als Drogenbeschaffer im Mittelpunkt des Dopingskandals der Tour de France. VOET schreibt danach zwei Enthüllungsbücher und behauptet, dass er keinen Tour de France Sieger kennen würde, der ohne Doping ausgekommen wäre


WEINZIERL, Alfred

Sportressortchef beim SPIEGEL



(ti / mm)