Zwei Reporter des San Francisco Chronicle und ein Rechtsanwalt entlarven BALCO: als Dopingsystem

 

Als Jeff NOVITZKY, Special Agent bei der Internal Revenue Service’s Criminal Investigations unit (kurz: IRS CI) im August 2002 auf den Fall „BALCO“ angesetzt wird, ahnt er nicht, welche Dimensionen die Angelegenheit noch annehmen würde. Auch heute noch steht der Name „BALCO“ quasi als Synonym für systematisches Doping von hochkarätigen Sportstars mit dem Designersteroid THG.

Das 1984 in Burmingame (Kalifornien) gegründete Unternehmen „Bay Area Laboratory Co-Operative“ (BALCO) und sein Gründer Victor CONTE sind ursprünglich im Dienstleistungsbereich für Blut- und Urinanalyse tätig und handeln außerdem mit Nahrungsergänzungsmitteln. Einige Jahre später jedoch steht die Firma wegen Steuerhinterziehung unter Verdacht. Ein Augenzeuge berichtet den Behörden außerdem, dass ein Trainer im nahegelegenen Fitnessstudio World Gym leistungssteigernde Substanzen an Sportler ausgeben würde. Der Trainer ist niemand anderes, als der bekannte Sportcoach Greg ANDERSON. Er soll mit BALCO-Gründer Victor CONTE in Verbundung stehen.

Jeff NOVITZKY, dessen Aufgabe es sein soll, den Anschuldigungen auf den Grund zu gehen, entdeckt bei seinen Ermittlungen bald, dass die Vorwürfe gegen BALCO nicht aus der Luft gegriffen sind. Er durchsucht die Mülltonnen vor dem Firmengebäude und findet hoch belastendes Material wie leere Boxen, die verschiedene leistungssteigernde Drogen enthalten sowie Nachrichten von Sportlern, die CONTE stark belasten. Der Special Agent entdeckt außerdem eine Liste mit unzähligen Namen von berühmten Sportlern. Die Bedeutung der Liste kann sich ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschließen – es handelt sich um eine Auflistung von BALCO's Klienten.

NOVITZKY weiß nicht, dass CONTE, sein Vizepräsident James VALENTE und Trainer Greg ANDERSON bereits seit Jahren ein Kontaktnetz aus Profisportlern und Trainern spinnen, um gezielt dopende Substanzen auf den Markt zu bringen.

Bereits 1996 knüpft CONTE über den Olympia-Trainer Randy HUNTINGTON Kontakte zu dem amerikanischen Footballstar Bill ROMANOWSKI und über ihn zu weiteren Athleten und Trainern, wie dem Sprint-Coach Remi KORCHEMNY. Victor CONTE und Remi KORCHEMNY gründen schon bald darauf für Marketingzwecke den ZMA Track Club. Dem Verein gehören unter anderem die Sprinterin Marion JONES (5 Medaillen bei den Olympischen Spielen 2000) und ihr zukünftiger Ehemann Tim MONTGOMERY (Sprint, Silber bei dein Leichtathletik-Meisterschaften 2001) an. Außerdem lernt CONTE über ANDERSON den Baseballstar Barry BONDS kennen - den wohl berühmtesten Kandidaten auf seiner Dopingliste.

In den folgenden Jahren bleibt es für die Außenwelt um das sonnig gelegene BALCO-Labor ruhig. In der Öffentlichkeit stehen einzig und allein unzählige Athleten, die bis 2002 beeindruckende sportliche Erfolge erzielen, Rekorde aufstellen und Medaillen gewinnen. Unter ihnen sind bekannte Namen wie Bill ROMANOWSKI, Marion JONES (Sprint), Tim MONTGOMERY (Sprint), Gary SHEFFIELD (Baseball), Barry BONDS (Football), Cottel J. HUNTER (Kugelstoßen), Dwain CHAMBERS (Leichtathletik, Football) oder Tammy THOMAS (Radrennen).

Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass all diese Erfolge von CONTE und seinen Mittelsmännern im BALCO-Labor gesteuert werden. Unterstützung erhält er dabei von dem Chemiker Patrick ARNOLD, der für ihn leistungssteigernde und nicht nachweisbare Substanzen erforscht.

Als Jeff NOVITZKY im Sommer 2002 mit seinen Ermittlungen beginnt, sind die Machenschaften von BALCO also schon in vollem Gange. Doch NOVITZKY wird schnell bewusst, dass der Fall größer ist, als zunächst angenommen. Er beantragt ein Ermittlungsteam zur Unterstützung und gemeinsam überwachen sie das BALCO-Labor. Im Oktober des selben Jahres setzt NOVITZKY sich mit Dr. Don CATLIN, Leiter des Olympic Analytical Laboratory (UCLA) in Los Angeles in Verbindung und erzählt ihm von seinen Ermittlungen – jedoch ohne Namen zu nennen. Er verlangt von dem Wissenschaftler außerdem absolute Geheimhaltung.

Im Juni 2003 erreicht die U.S. Anti-Doping Agency (USADA) ein anonymer Anruf - der Anrufer beschuldigt eine Reihe amerikanischer Sportler des Dopings und nennt Victor CONTE und BALCO als Bezugsquelle. In der Leitung ist der Leichtathletiktrainer Trevor GRAHAM, der (wie später bekannt wird) seine Klienten selbst über Jahre hinweg mit leistungssteigernden, verbotenen Mitteln dopt. Einige Tage später schickt er dem UCLA-Labor ein Päckchen mit einer Spritze, an der sich Beweisspuren befinden sollen.

Unabhängig von den Ermittlungen in Kalifornien unter Jeff NOVITZKY nimmt sich nun auch die USADA unter der Führung von Rich WANNINGER des Falles an. Er wendet sich, wie zuvor Novitzky, mit seiner Probe an Don CATLIN vom UCLA-Lab mit der Bitte, die Substanzen an dem Beweisstück zu identifizieren. CATLIN willigt ein. Ihm und einem Team von 8 Wissenschaftlern und 40 Assistenten gelingt es nach Wochen endlich, die Spuren an der Spitze zu bestimmen. Sie sind mit den verbotenen Steroiden Gestrinone und Trenbolone verwandt. Der Stoff selbst ist jedoch noch keine registrierte, verbotene Droge und wird Tetrahydrogestrinone (THG) genannt.

Balco muss vor Gericht

Im August 2003 begreift Don CATLIN vom Ucla-Lab, dass seine Untersuchungen für den Dopingskandal von USADA und denen in Kalifornien ein und denselben Fall betreffen und informiert USADA und Jeff NOVITZKY über seine Erkenntnis. Aus zwei Ermittlungen wird nun eine.

Anfang September beschließt die Polizei, eine Razzia im BALCO-Firmengebäude und den Privaträumen von Greg ANDERSON durchzuführen. Bei den Tumulten wird auch die Presse auf die Geschehnisse aufmerksam. Unter ihnen sind auch zwei Journalisten, die für den San Francisco Chronicle arbeiten: Lance WILLIAMS und sein Kollege Mark FAINARU-WADA. Ihre Berichterstattung im Chronicle wird schon bald nicht nur dem Dopingskandal, sondern auch den Autoren selbst zu großer Bekanntheit verhelfen.

Noch im selben Monat wird das Verfahren gegen BALCO und die Dopingsünder Victor CONTE, James VALENTE und Greg ANDERSON eröffnet. Zahlreiche Sportler aus dem ganzen Land werden nach San Francisco bestellt, um vor der Grand Jury auszusagen. Einige gestehen ihre Taten und andere, wie Baseballstar Barry BONDS oder Sprinterin Marion JONES bestreiten die Vorwürfe bis zuletzt. Jeden Donnerstag belagern unzählige Reporter das Gerichtsgebäude, um zu sehen, welche Sportler auftauchen und mit dem BALCO-Skandal in Verbindung gebracht werden können. Doch bei allen Bemühungen scheinen zwei Reporter bei den Berichterstattungen immer die Nase vorn zu haben: Lance WILLIAMS und Mark FAINARU-WADA versorgen die Öffentlichkeit mit detaillierten und spannenden Informationen frisch aus dem Gerichtssaal.

Im Oktober 2005 verkündet Richterin Susan ILLSTON endlich ihr Urteil für CONTE, ANDERSON und VALENTE. Sie kommen, anders als viele Sportler, deren Verhandlungen wegen Falschaussagen vor dem Gericht teilweise noch laufen, mit vergleichsweise milden Strafen davon: Victor CONTE erhält eine Haftstrafe von vier Monaten und weiteren vier Monaten Hausarrest. Greg ANDERSON bekommt jeweils drei Monate Gefängnis- und Heimeinschluß. James VALENTE kommt mit einer Bewährungsstrafe davon.

Zwei Reporter unter Bedrängnis

Im Frühjahr des Folgejahres veröffentlichen die Autoren Lance Williams und Mark Fainaru-Wada ihr Buch "Game of Shadows: Barry Bonds, BALCO, and the Steroids Scandal That Rocked Professional Sports”, das eine Zusammenfassung der ca. 200 Interviews und 1000 Dokumente beinhaltet, die die Autoren für ihre Recherchen im Rahmen der BALCO-Affäre gesammelt hatten.

Ziel der Autoren war es, mit ihren Berichterstattungen die Öffentlichkeit über die Dopingskandale auf dem Laufenden zu halten und Licht ins Dunkel zu bringen. Doch was einen Abschluss des Sportskandals hätte symbolisieren können, wird für die Autoren zum Auftakt eines neuen Skandals.

Im Mai 2006 werden WILLIAMS und FAINARU-WADA von der Grand-Jury dazu aufgefordert, zu erklären, wie gerichtliche Daten aus dem Prozess zu ihnen durchsickern konnten. Sie weigern sich, ihre Quelle zu nennen. Zwar würden sie das Gesetz respektieren, müssten sich aber an das Versprechen halten, das sie vor drei Jahre gegeben hatten. WILLIAMS sagt außerdem: „Whistleblowers won't come forward. Injustices will never see the light of day. Our people will be less informed and worse off.“ (zu deutsch: Whistleblower werden nicht vorankommen. Die Ungerechtigkeit wird niemals ans Tageslicht kommen.)

Der U.S. Richter Jeffrey WHITE beschreibt die beiden Journalisten als höchst erfolgreiche und respektierte Journalisten, die jedoch kein Recht dazu hatten, laufende Ermittlungen zu gefährden.

In Amerika ist es verboten, geheime Informationen aus gerichtlichen Prozessen an Dritte zu leiten. Es ist jedoch nicht illegal, diese zu besitzen.

Der San Francisco Chronicle selbst äußert sich zu den Anschuldigungen gegen seine beiden Reporter in einem Artikel am 07. Mai 2006 und schlägt sich auf die Seite seiner Journalisten.

"War on the press"

Die wichtigsten Aspekte des San-Francisco Chronicle-Artikels „War on the pess“ vom 7. Mai 2006:

  • Es wäre schändlich genug, wenn das Ziel der Regierung nur die Reporter Lance WILLIAMS und Mark FAINARU-WADA wären, die den nationalen Steroid-Skandal mit ihrer Berichterstattung definiert und somit die öffentliche Gesundheit und die Intigrität von öffentlichen Sportwettkämpfen geschützt haben.
  • Jedoch sind die Ermittlungen weit bedrohlicher: Der Versuch, WILLIAMS und FAINARU-WADA zu zwingen, ihre Quellen zu nennen, scheint lediglich der neuste, arrangierte Versuch, Nachrichtenmedien einzuschüchtern und umzuformen zu sein.
  • Die beiden Reporter taten ihre Arbeit auf der Suche nach der Wahrheit, als sie 2004 eine Reihe von Exklusivstorys über das Ausmaß von Korruption und Doping im Profisport schrieben.
  • Die größte Sensation waren die exlusiven Aussagen vor der Grand-Jury von den Baseballstars Jason GIAMBI und Barry BONDS, welche nur wenig Zweifel daran ließen, dass die Homerun-Welle der vergangenen Jahre maßgeblich durch heimliches Doping beeinflusst wurde.
  • Nun verschwendet die Regierung ihre Ressourcen (Steuergelder), um herauszufinden, wie diese Unterlagen in die Hände der Reporter gelangen konnten.
  • Der Besitz von durchgesickerten Gerichtsunterlagen ist keine Straftat. Die Journalisten haben kein Gesetz gebrochen.
  • Wenn Journalisten in Zukunft dem Druck der Regierung unterliegen, ihre Quellen nennen zu müssen: Wie viele Leute mit Wissen über ernste Vergehen werden dann noch das Risiko eingehen, Reporter zu informieren oder Beweismaterial zu veröffentlichen?
  • Die Regierung unter George W. BUSH geht bei der Verfolgung „undichter Stellen“ äußerst aggressiv vor. Die gleiche Regierung, die versucht hat, ihre eigene Version der Realität durch Bezahlung von Journalisten für eine günstigere Berichterstattung zu schaffen und so den Spielraum der Pressefreiheit verengt.
  • Der Fall um WILLIAMS und FAINARU-WADA wird die Möglichkeiten aller Medien, investigativen Journalismus zu betreiben, beeinflussen. Es geht darum, ob die Regierung das Recht hat, zu entscheiden, was die Öffentlichkeit wissen darf und was nicht.
  • Ein Angriff auf die Pressefreiheit ist ein Angriff auf die Grundpfeiler der Demokratie.
  • Lance WILLIAMS und Mark FAINARU-WADA haben unseren tiefen Respekt und unsere uneingeschränkte Unterstützung während sie sich gegen diesen Anschlag auf die Pressefreiheit wehren.

Die ganze Branche stellt sich hinter die Reporter: Amicus curiae

Im Rechtssystem der USA gibt es die Besonderheit, dass sich Außenstehende, die zunächst nicht Partei in einem Gerichtsverfahren sind, sich mit einer dezidierten Stellungnahme an das Gericht wenden können. Und dabei Aspekte, Argumente etc. einbringen können, die - bisher - noch nicht Gegenstand der richterlichen Untersuchung waren. Dies nennt man ein "Amicus Curiae"-Schreiben. 

Genau dies geschieht. Denn wie 1962 bei der SPIEGEL-Affäre in Deutschland, betrachtet die gesamte Medienbranche diesen Vorgang als Anschlag auf die Pressefreiheit und damit als Bedrohung für jedes andere Medium auch. Gleiches wird sich 2008 wiederholen, als ein Richter die Schließung einer neuen Website anordnet: WikiLeaks.org. Der Sturm der Entrüstung, aber vor allem der sachliche Vortrag von unzähligen Anwälten bringt den Richter zur Einsicht. Und zur Rücknahme seiner Entscheidung nur wenige Wochen nach der Schließung.

Doch jetzt schreiben wir ersteinmal das Jahr 2006: 

Amicus Curiae

In re Grand Jury Supoenas to Lance Willams and Mark Fainaru-Wada

NOTICE OF MOTION AND MOTION LEAVE TO FILE BRIEF AMICUS CURIAE; MEMORANDUM OF POINTS & AUTHORITIES IN SUPPORT THEREOF

  • Amici beinhaltet Medienorganisationen, die Zeitungen und Magazine oder Sendungen in jeder Region von Kalifornien und jedem Staat innerhalb des neunten Distrikts publizieren. Viele von ihnen vertreiben ihre Nachrichten auch überregional. Alle Mitglieder von Amici teilen die Verpflichtung, Nachrichten von öffentlichen und privaten Gesetzesvergehen zu veröffentlichen. Geschichten, die manchmal verlangen, dass Journalisten vertrauliche Quellen und ihre Fähigkeit, diese Quellen zu schützen, nutzen müssen.

  • Die Angelegenheit des San Francisco Chronicle's ist von großer Bedeutung für Amici. Sie betrifft wichtige Fragen zu gesetzlichen Grundlagen über die Pressefreiheit und das Ergebnis der Verhandlungen hat somit signifikante Auswirkung auf den Journalismus haben und Jene, die die Beiträge lesen oder schauen.

  • Mit dem Schriftsatz „Amici curiae“ hofft Amici , dem Gericht die Bedeutung von vertraulichen Quellen näherzubringen. Er enthält Argumente und historische Ereignisse, bei denen der Schutz von vertraulichen Quellen eine wichtige Rolle gespielt haben.

Es beteiligen sich:

  • ABC, Inc., Amrican Society of Newspaper Editors, The Associated Press, The Bakersfield Californian, Belo Corp. (The Press-Enterprise), Cable News Network LP, LLLP, The California Newspaper Publishers Association, CBS Broadcasting Inc., Dow Jones & Company, Inc., DR Partners d/b/a Stephens Media Group, The E.W. Company, Freedom Communicators, Inc., Gannett Co., Inc., Los Angeles Times, The New York Times Company, The Newspaper Association of America, Newsweek, Inc., The Oregonian, The Radio-Television News Directors Assocation, The Reporters Committee for Freedom of the Press, Reuters America LLC, The San Diego Union-Tribune, The Society of Professional Journalists, Time Inc., The Washington Post Company

Gefängnis für die Pressefreiheit

Die Angelegenheit entwickelt sich zur Affäre. Zahlreiche weitere Medien (siehe Amicus Curiae) schlagen sich auf die Seite der Autoren und bekunden ihre Solidarität – ohne Erfolg.

Am 21. September werden die Reporter zu 18 Monaten Haft verurteilt. Erst nachdem sich der BALCO-Anwalt Troy ELLERMAN schuldig bekennt, eine Abschrift von BONDS Geständnis weitergegeben zu haben, werden die Autoren freigesprochen. ELLERMAN sagt aus, er hätte aus moralischen Absichten gehandelt, da die Staatsanwaltschaft die bekannten Sportler decken und sich heuchlerisch verhalten würde. Er verteidigt sich außerdem, der Druck durch die in der Öffentlichkeit stehenden Verhandlungen in Verbindung mit seiner Alkohol- und Kokainabhängigkeit wären treibende Faktoren in der Entscheidung gewesen, den Reportern Einsicht zu gewähren. Er gesteht seine Taten zum Schutz der beiden Journalisten und wird zu 30 Monaten Haft verurteilt, verlässt das Gefängnis jedoch 2009 nach 16 Monaten.

Doping-Sportler: nicht alle ins Gefängnis

Auch für einige Sportler nimmt der Spuk nach der Verurteilung von CONTE und seinen Mittätern kein Ende. Trevor GRAHAM, Marion JONES (Sprint), Tim MONTGOMERY(Sprint) und Barry BONDS (Football) werden angeklagt, das Gericht durch Falschaussagen im BALCO-Prozess wissentlich getäuscht zu haben. Sie alle werden wegen Meineids zu Haftstrafen verurteilt. Allein BONDS Anwälte schaffen es, Berufung einzulegen und erreichen, dass Barry BONDS, der mit Abstand größte Name im Dopingskandal von BALCO im April 2015 vom Bundesberufungsgericht in San Francisco freigesprochen wird.

Der Dopingskandal um die Designerdroge THG erschüttert den gesamten Sport in den USA. Wie viele Athleten unter der Anleitung von Victor CONTE und BALCO wirklich gedopt haben, bleibt nur zu erahnen.

Doping: ein Resümee

Doping und Medikamentenmissbrauch ist seit Jahrzehnten ein Problem im Leistungssport – nicht nur in den USA. Eine klare Berichterstattung durch die Medien kann dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für das Thema zu schärfen und so dem Doping im Sport entgegenzuwirken.

Und was in Russland das Staatsdoping ist (siehe dazu die Geschichte von Julia und Vitaly STEPANOV), wird in den USA eben ‚marktwirtschaftlich‘ organisiert. Der große Unterschied zwischen beiden Ländern: Doping wird in den USA, wenn es auffliegt, inzwischen konsequent geahndet - die Medien haben dazu gute Vorarbeit geleistet. Nicht zuletzt die beiden BALCO-Reporter.

(JM)