Die Berichte der Stuttgarter Nachrichten, 04.11.2008
von Jürgen BOCK
Herumdoktern
Das Strukturgutachten zum Stuttgarter Rettungsdienst kommt erst im nächsten Jahr. Angekündigt waren die Ergebnisse bereits für diesen Herbst. Die Beteiligten werben um Verständnis. Eine solch umfassende Untersuchung wolle gut vorbereitet sein, sagen Stadt und Rettungsdienste unisono.Das ist sicher richtig. Allerdings fragt man sich dennoch, warum bis heute noch nicht einmal der Auftrag für das Gutachten vergeben worden ist. Bereits Anfang April hatte man sich zu der Analyse entschlossen. Seither sind sieben Monate vergangen. Warum die Arbeitsgruppe im zuständigen Bereichsausschuss aus Krankenkassen und Rettungsdiensten nach wie vor an der Fragestellung tüftelt, ist rätselhaft. Schließlich stand von Anfang an fest: Experten sollen die gesamte Organisation der Notfallrettung mit Standorten, Ausrüstung und Organisation unter die Lupe nehmen.
Was dabei herauskommt, ist offen. Vieles deutet aber auf den großen Knall hin: Stuttgarts Notfallrettung verfügt im Bundesvergleich über die schlechteste Ausstattung aller entsprechenden Städte. Gut möglich also, dass ein Gutachten erhebliche Änderungen fordert, die mit ebensolchen Kosten einhergehen. Die Analyse ist deshalb dringend nötig. Stattdessen wird bis dahin nur am Patienten Notfallrettung herumgedoktert. Doch der braucht schnell eine umfassende Diagnose.
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Online am: 04.11.2008
Aktualisiert am: 18.11.2015
Inhalt:
- Was Engagement für die Notfallrettung bewirken kann: ein erster Überblick
- Wie die mangelhafte Notfallrettung in die öffentliche Wahrnehmung geriet
- So liefen die Recherchen in Sachen Notfallrettung - ein Making-of
- "112" - die Geschichte einer (über)lebenswichtigen Hotline
- Manipulationen in Schwäbisch Hall
Tags:
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Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2009