Die Berichte der Stuttgarter Nachrichten, 15.04.2008

von Jürgen BOCK

ASB und Johanniter retten gemeinsam

Nach nur zehn Tagen Vorlauf sind am Montag zusätzliche Rettungswagen in Dienst gestellt worden. Sie sollen speziell im Norden und auf den Fildern für kürzere Anfahrtszeiten sorgen. Die Hilfsdienste arbeiten dabei erstmals in Stuttgart kreis- und organisationsübergreifend zusammen. 


Bis Ende Juni sind in Stuttgart versuchsweise 1,5 zusätzliche Rettungswagen unterwegs. Die krumme Zahl erklärt sich dadurch, dass ein Wagen in Degerloch, der bisher nur tagsüber im Einsatz war, künftig auch nachts unter der Regie des Malteser-Hilfsdienstes fährt. Ein komplett neuer Wagen wird am Standort Zuffenhausen von Johannitern und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) gemeinsam rund um die Uhr betrieben. Im Sommer wird ermittelt, ob die zusätzlichen Fahrzeuge helfen, die gesetzliche Hilfsfrist von 15 Minuten einzuhalten. Zudem soll ein Gutachten die Strukturen der Notfallrettung in Stuttgart überprüfen.

Die Kooperation in Zuffenhausen ist dabei ein Novum. Erstmals bei den Rettungswagen teilen sich zwei Organisationen ein Fahrzeug, und das auch noch kreisübergreifend. "Wir hatten seit der Entscheidung des Bereichsausschusses nur zehn Tage Vorlauf", freut sich der Stuttgarter Johanniter-Rettungsdienstleiter Stephan Müller über die kurzfristig gelungene Zusammenarbeit. Sein Kollege Maximilian Kaptur vom Ludwigsburger ASB-Kreisverband ergänzt: "Das zeigt die Leistungsstärke beider Organisationen. Wir sind froh über den Partner."

Schon bisher sind Rettungswagen immer wieder aus dem Landkreis Ludwigsburg in den Stuttgarter Norden ausgerückt. Dementsprechend ist die Kooperation ein logischer Schritt. Beide Hilfsdienste stellen zunächst im wochenweisen Wechsel ein Fahrzeug aus dem Bestand, die Mitarbeiter sind gemeinsam auf den Wagen unterwegs. Sollte die Auswertung im Sommer den zusätzlichen Wagen dauerhaft installieren, soll ein neues Fahrzeug angeschafft werden.

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